Wer erfand das Internet

Die Geschichte des Internet. Vom ARPANET über das TCP/IP-Protokoll bis zum Internet war es ein langer Weg. Hier wird die Geschichte des Internet bis zum Jahr 1992 vorgestellt. Das Internet entstand bereits zur Zeit des Kalten Krieges. Damals stand das amerikanische Verteidigungsministerium vor dem Problem, eine Kommunikationsinfrastruktur schaffen zu müssen, die in der Lage war, einen Atomschlag zu überstehen. Ziel war es, dass auch bei einem Ausfall von Teilen des Netzes das System als Ganzes weiterhin funktionsfähig bleibt.

Vorläufer des Internet

Um dieses Ziel zu erreichen, forcierte die ARPA (Advanced Research Projects Agency) mit erheblichen finanziellen und personellen Mitteln die Entwicklung im Bereich der Computervernetzung. Bereits 1969 konnte als Resultat dieser Anstrengungen von Bolt Beranek und Newman ein Netzwerk mit der Bezeichnung ARPANET entwickelt werden.

Neu am ARPANET war insbesondere eine paketvermittelte Verbindung, bei der jede Nachricht in einzelne Pakete mit eigener Adresse aufgeteilt wurde. Jedes dieser Pakete konnte durch das ARPANET unabhängig von den anderen Paketen seinen Weg durch das Netz zum Empfänger finden. Nach Ankunft aller Pakete beim Empfänger wurden die Pakete wieder zusammengesetzt.

Das TCP/IP-Protokoll

Von großer Bedeutung für das Internet war ferner die Entwicklung des TCP/IP-Protokolls, welches 1974 von Robert Kahn sowie dem Computerwissenschaftler Vinton G. Cerf entwickelt wurde. Das TCP/IP-Protokoll löste 1982 das bis dahin bei der ARPA verwendete NCP (Network Control Protocol) ab.

Erst durch die Entwicklung des TCP/IP-Protokolls wurde es möglich, autonome Netzwerke so miteinander zu verbinden, dass jeder Hostrechner eines Netzwerks mit allen anderen Rechnern des Netzes kommunizieren konnte.

Die Geburtsstunde des Internet

Die Geburtsstunde des Internet wird häufig auf das Jahr 1983 datiert, in dem das ursprüngliche ARPANET in das MILNET für die militärische Kommunikation und das ARPANET für die weitere Forschung im Netzwerk-Bereich aufgeteilt wurde.

In den Jahren 1979 – 1983 wurde parallel zur Entwicklung des ARPANET das CSNET (Computer Science Research Network) aufgebaut. Da die Nutzung des ARPANET durch das Department of Defence kontrolliert wurde und im Prinzip militärischen Aufgaben vorbehalten war, entstand das CSNET aus dem Bedarf amerikanischer Universitäten, ein Netz für zivile Zwecke wie Wissenschaft und Forschung nutzen zu können.

Man hat sich damals dazu entschlossen, ein eigenes Netzwerk aufzubauen, dass auf der IP-Technologie des ARPANET basieren sollte. Dieses Netz verband die angeschlossenen Computer damit über Telefonstandleitungen mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von 56.000 Bits pro Sekunde (56 kbps). Dabei ermöglichte das 1979 entwickelte Unix-to-Unix-Copy-Protocol (UUCP) eine einfache Datenübertragung mithilfe von Modems.

Durch Gründung regionaler Netzwerke wurden in vielen Regionen der USA Schulen mit dem nächstgelegenen Nachbarn verbunden. Jeder Rechner konnte hierbei mit jedem anderen Rechner kommunizieren, indem er die Kommunikation über seine Nachbarrechner führte, die diese wiederum weiterleiteten. Da TCP/IP kostenlos war und in das UNIX-Betriebssystem integriert wurde, fand das Protokoll rasche Verbreitung. Schließlich wurde es Anfang der 80er Jahre vom Departement of Defence zum nationalen Standard erklärt.

Entwicklung des NSFNET

Ein weiterer wichtiger Schritt zur Entwicklung des Internet wurde 1986 mit den Bemühungen der NSF zur Erstellung eines Backbone-Netzes (Rückgrat) eingeleitet, welches mit der Bezeichnung NSFNET 6 Orte durch Leitungen mit einem Durchsatz von 56 kbps verband. Im Jahr 1990 wurde in den USA schließlich das ARPANET durch ein großes Internet-Backbone abgelöst.

Da der Datenverkehr rasch zunahm, schloss die NSF 1987 mit Merit, Inc. einen Vertrag, mit dem Merit, Inc. die Verwaltung und die Weiterentwicklung des NSFNET-Backbones übertragen wurde. Bereits im Juli 1988 waren die inzwischen 13 Knoten, 6 Supercomputerzentren und Knoten regionaler Netzwerke, durch sogenannte T1-Verbindungen verbunden, die Daten mit einer Geschwindigkeit von 1,5 mbps übertrugen.

Im September 1990 übernahm schließlich Advanced Networks & Services (ANS) den Auftrag, ein neues T3-Backbone mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von 45 mbps aufzubauen. Dieses T3-Backbone nahm am 2. Dezember 1992 seine Arbeit auf und übertraf dabei die anfängliche Leistung von 56 kbps um das 700fache.

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