Wer hat es erfunden internet

Bevor das Internet der breiten Masse zugänglich gemacht wurde, diente es der militärischen Nutzung. Entscheidend waren Entwicklungen im Forschungzentrum CERN (Schweiz)…

Es ist für viele so selbstverständlich geworden, dass sie es sich aus ihrem Leben nicht mehr wegdenken können – das Internet. Aber was genau steckt eigentlich dahinter? Wie funktioniert das Internet? Wer hat es erfunden? Und wie konnte es fast die ganze Welt erobern?

Alles fing irgendwann in der Mitte des letzten Jahrhunderts an. Über die genaue Geburtsstunde des Internets streiten sich die Experten. Die Bezeichnung „Internet“ entstand erst viel später, als das Internet selbst. Der treibende Motor hinter der Entwicklung der ersten Form des Internets war der Kalte Krieg zwischen der Sowjetunion und den USA.

Experten unterscheiden drei Phasen der Nutzung: die Phase militärischer Nutzung seit den späten 60er Jahren, die Phase akademischer Nutzung in den 70er und 80er Jahren und die Phase kommerzieller Nutzung seit dem Ende der 80er Jahre.

Militärische Nutzung

1969 wurden in den USA erstmals militärische Computer zum sogenannten ARPANET (Advanced Research Projects Agency – Net) verbunden. Es handelte sich um ein dezentral konzipiertes Netzwerk, das dafür sorgen sollte, die Kommunikation im Fall eines Nuklearangriffs aufrecht zu erhalten. Die wichtigste technische Voraussetzung dafür was das Prinzip der Paketvermittlung von Daten und dem Übertragungsprotokoll TCP/IP (Transmission Control Protocol / Internet Protocol). Der Zweck der ersten Vernetzung mehrerer Computer war rein militärisch. Das ARPANET wurde im Juni 1990 aufgelöst und dessen Funktion in die größere Struktur des Internets integriert.

Akademische Nutzung

In den 70er- und 80er-Jahren wurden Universitäten und Forschungsstellen an das Netz geschlossen, um den wissenschaftsinternen und länderübergreifenden Austausch von Forschungsergebnissen zu erleichtern. Das Internet stand noch immer nicht für private oder kommerzielle Zwecke offen.

Kommerzielle Nutzung

Erst durch die massenhafte Verbreitung des Personal Computer (PC), durch den kostenlosen Vertrieb grafischer Benutzeroberflächen und durch die Entwicklung des Internet-Dienstes „World Wide Web“ – nicht zu verwechseln mit dem Internet selbst – am europäischen Kernforschungszentrum CERN in Genf kam es in den späten Achtzigerjahren schließlich zur Kommerzialisierung des Internets. Ab sofort war die Nutzung des Netzes nicht mehr ausschließlich Experten vorbehalten – jeder konnte es nutzen.

Der weltweite Durchbruch der neuen Kommunikationstechnologie begann erst Anfang der 90er Jahre. Im CERN wurden 1991 die Hyperlinks entwickelt, mit deren Hilfe man sich durch das ganze Netz bewegen, also „surfen“ kann. Mit Hyperlinks kann jede Internetseite mit einer beliebigen anderen verknüpft werden.

1993 wurde der Netscape-Browser entwickelt, womit die Nutzung des Netzes vereinfacht wurde, sodass auch Otto Normalverbraucher – ohne hervorragende Computerkenntnisse – sich ohne größere Schwierigkeiten im Internet bewegen konnte. Die wichtigste, meist genutzte Anwendung des Internets war von Anfang an die Email, also die elektronische Post.

Seit der Freigabe des Internets hat es sich wie ein Lauffeuer über die ganze Welt ausgebreitet. Wie fortgeschritten die globale Vernetzung ist, kann nur geschätzt werden, da die Verbreitung zu schnell vor sich geht. 1985 bestand das Internet aus nur 100 Netzwerken, 1989 waren es etwa 500. Anfang des Jahres 1990 hatte man 2.218 Netzwerke gezählt, bis Mitte 1991 waren es bereits über 4.000.

Welche Technik steckt dahinter?

Das Internet ist eine Verknüpfung lokaler, nationaler und internationaler Computernetzwerke, die auf einem gemeinsamen Standard beruht und so die technische Verständigung zwischen den verschiedenen Computersystemen ermöglicht.

Weltweit arbeiten unzählige Geräte wie Minicomputer oder Workstations, verbunden durch spezielle Rechner, den sogenannten Routern und Hubs, zusammen. Die Computer werden zu lokalen Netzwerken verbunden, die an regionale Netzwerke angeschlossen sind und diese wiederum sind durch andere, extrem schnelle Netzwerke (Backbones) miteinander verknüpft. Alle zusammen bilden sie das Internet.

Damit ein derartiges Netzwerk wie das Internet überhaupt möglich ist, braucht man ein passendes Protokoll. Dabei handelt es sich um einen Satz von Vereinbarungen, die festlegen, wie Daten von einem Programm zum anderen übertragen werden und wie das Netzwerk Nachrichten übermittelt und Fehler behandelt. TCP/IP (Transmission Control Protocol/Internet Protocol) ist ein speziell für weit ausgedehnte Netzwerke verwendetes System, welches das Internet erst ermöglichte.

Die Übermittlung von Daten erfolgt in Paketform, das heißt, dass die Daten zu Paketen gebündelt und mit einem Header, einem integrierten Vermerk, versehen werden, der die erforderliche Information über die Reiseroute enthält. Spezielle Computer im Netzwerk lesen diese Header und geben das Datenpaket weiter, bis es schließlich an sein Ziel gelangt. Ein großer Vorteil der Paketvermittlung liegt darin, dass die Computer, die die Daten weitergeben, eine alternative Route wählen können, falls eine Verbindung zusammenbricht. Für die Kommunikation zwischen zwei Nutzern des Internets existieren meistens mehrere mögliche Kommunikationswege. Erst bei der tatsächlichen Datenübertragung wird entschieden, welcher Weg benutzt wird. Dabei können zwei hintereinander versandte Datenpakete auch verschiedene Kommunikationswege durchlaufen. Deshalb hat der Ausfall einer physikalischen Verbindung im Internet meistens keine schwerwiegenden Auswirkungen, sondern kann durch die Verwendung alternativer Kommunikationswege ausgeglichen werden.

Das Internet ist dezentral organisiert, es gibt keinen Zentralrechner, keinen zentralen Internet-Knoten und keinen Ort, an dem alle Verbindungen zusammenlaufen. Deshalb ist es so gut wie ausfallsicher. Funktioniert etwas nicht, so wie man es sich als User vorstellt, so kann das am Computer, am Router, am Netzwerk oder an Problemen beim Internet-Anbieter, dem Provider, liegen.

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