Wer hat Taschenrechner erfunden

Taschenrechner

Ständige Verbesserungen bezüglich Aussattung und Technik gibt es in fast allen Produktionsbereichen. Einmalig dürfte jedoch sein, was die Hersteller von Taschenrechnern leisten: Ihre Geräte werden immer kleiner, immer leistungsfähiger und immer billiger. Einfachste Taschenrechner gibt es schon für ein oder zwei Euro zu kaufen. Dafür verfügen die teureren Geräte über zusätzliche Funktionen. Der Taschenrechner ist dann oft zugleich Uhr, Wecker oder sogar eine elektronische Mini-Orgel. Viele Geräte sind auch mit Solarzellen ausgerüstet oder besitzen Batteriezellen mit einem Energievorrat von Zehntausenden von Stunden.

Die ersten Taschenrechner wurden 1969 und 1970 von den japanischen Firmen Compucorp, Sanyo, Canon und Sharp hergestellt. Sie verfügten über wenig mehr als die vier Grundrechenarten Addition (zusammenzählen), Subtraktion (abziehen), Multiplikation (mal nehmen) und Division (teilen). 1971 stellte die Firma Bowmar den ersten in den USA erhältlichen Taschenrechner her (Bowmar 901B/ „Bowmar Brain“, Maße: 131 x 77 x 37 mm). Das Gerät hatte vier Funktionen, ein achtstelliges rotes LED-Display und kostete 240 US-Dollar.

Die Verkaufszahlen übertrafen sämtliche Prognosen

1972 erschien mit dem HP-35 von Hewlett-Packard der erste wissenschaftliche Taschenrechner. Neben den vier Grundrechenarten besaß er auch trigonometrische, logarithmische und Exponentialrechnungs-Funktionen. Markterhebungen hatten zwar ergeben, dass kein Bedarf für solch einen Taschenrechner bestand, doch diese Prognosen erwiesen sich bald als falsch. Bereits in den ersten Monaten überschritt die Zahl der Bestellungen sämtliche Erwartungen. Zur Markteinführung in den USA betrug der Verkaufspreis 395 US-Dollar. Zur Energieversorgung dienten ein Akkupack und ein externes Stecker- bzw. Ladegerät, das auch ohne eingesetzten Akkupack verwendet werden konnte. Mittlerweile werden Rechenfunktionen auch in andere Geräte, wie zum Beispiel Armbanduhren oder Mobiltelefone eingebaut.

Die Lösung der Aufgabe befindet sich im Programmspeicher

Die Funktionsweise eines Taschenrechners ist im Grunde ganz simpel. Die Arbeit wird von einer Taktschaltung gesteuert, die etwa 250 000 Impulse pro Sekunde liefert. Auch einfachste Rechner können also 250 000 Arbeitsvorgänge pro Sekunde durchführen. Diese große Zahl wird verständlich, wenn man weiß, dass ein Taschenrechner zuerst die Ziffern des Dezimalsystems, die man eingibt, mit einem Encoder in Computer-Signale „umrechnen“ muss.

Im Programmspeicher ist die Lösung der Aufgabe gespeichert. Der Controller steuert den Ablauf der Rechnung. Das Zahlenregister merkt sich die Zahlen, mit denen gerechnet werden soll. Im Addieren wird die Rechnung durchgeführt. Schließlich übersetzt der Decoder das Ergebnis der Rechnung in das Dezimalsystem und lässt es auf der Anzeigefläche erscheinen. Alle diese Informationen und Operationen, vom Encoder bis zum Decoder, sind in einem winzigen Plättchen aus Silizium gespeichert – dem sogenannten Chip. Jedes Funktionssystem des Chips besteht aus Tausenden von elektrischen Schaltern. Über diese Kontaktplatte ist der Chip mit den Bedienungstasten und der Anzeigefläche verbunden.

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