Wer hat Illuminati erfunden

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Entstehung des Studenten- und später elitären Ordens in Bayern. Die Illuminaten sind weniger bekannt als die Freimaurer oder die Tempelritter. Populär wurden sie durch die Wiederentdeckung durch den Romanautor Dan Brown.

Wären die vielen Geschichten und Legenden über den Orden nicht ein so beliebter Roman-Stoff, hätte man ihn vielleicht längst vergessen. Durch die Verfilmung des Romans „Illuminati“ von Dan Brown (dem Autor des „Da Vinci Code“) wurden der Orden und seine Ordensbrüder zu einem modernen Mythos. Dabei existierte der Orden tatsächlich.

Entstehung des Ordens

Die Wurzeln des geheimnisumwobenen Ordens befinden sich in Bayern. Er wurde 1776 von dem Philosophen Adam Weishaupt in Ingolstadt gegründet – mit dem Ziel, Gleichheit und Humanität unter den Menschen zu fördern. Durch mehr und höhere Bildung sowie durch verbesserte Sittlichkeit sollte die Menschheit mehr Weisheit erlangen und dadurch automatisch „menschlicher“ werden.

Weisheit als Sinnbild der Illuminaten

Das Symbol des Ordens war die Eule der römischen Göttin Minerva – sie steht für Weisheit. Als der Illuminaten-Orden gegründet wurde, waren viele deutsche Universitäten von den Jesuiten beherrscht, einem Orden, der 1773 aufgehoben worden war. Weishaupt, der die Ideen der Aufklärung vertrat, wollte seinen Studenten eine alternative Denkweise zu der von jesuitisch geprägten Geisteshaltung an der Universität Ingolstadt bieten.

Nur ein Studentenorden

Zunächst hieß der von Weishaupt gegründete Geheimorden „Weisheitsbund“, ein reiner Studentenorden. Erst später wurde dieser in „Illuminatenorden“ umbenannt und auch außerhalb der Universitäten aktiv. Weishaupt wollte damit die intellektuelle und politische Elite der Gesellschaft bilden – ein ehrgeiziges Ziel, das er Historikern zu Folge aber nie erreicht hat.

Der Bund wurde mehrmals neu organisiert und nahm schließlich eine Form an, die an die Struktur der in Logen organisierten Freimaurer angelehnt war. Wie Dr. Marian Füssel von der Universität Münster in der Zeitschrift für Internationale Freimaurerforschung (10, 2003) bestätigt, hatte der Illuminati-Orden mindestens 1.400 Mitglieder. Im Vergleich dazu zählten die deutschen Freimaurer bis dahin etwa 27.000 Logen-Brüder.

Gelehrte und adelige Ordensbrüder

Die Mitglieder des Illuminati-Ordens setzten sich zum Großteil aus Gelehrten zusammen – sie kamen laut Füssel vor allem aus bürgerlichen und adligen sozialen Schichten. Außerhalb Deutschlands gab es die Illuminaten nachweislich auch in der Schweiz. Frauen waren aus dem Orden ausgeschlossen.

Der Orden wächst

Die Zahl der Mitglieder stieg in den Anfangsjahren rasch an. Einer der bekanntesten Mitglieder dieser Zeit war Adolph Freiherr Knigge, der Autor des bekannten Benimm-Buchs. Knigge, der sich in der Organisation und Verbreitung des Ordens engagierte, sah seine Leistungen nicht entsprechend honoriert und drohte, die Geheimnisse des Ordens preiszugeben.

Der Orden zerbricht

Dadurch verstärkte er das Misstrauen diverser Aristokraten und Machthaber, die dem Orden von Anfang an skeptisch gegenüber gestanden waren. Ein Streit zwischen Knigge und Weishaupt brach aus und die Einheit des Ordens drohte daran zu zerbrechen. Knigge musste schließlich den Kürzeren ziehen und trat 1784 aus dem Orden aus.

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