Wer erfand die Zahnradbahn

Zahnradbahn

Die Geschichte der Zahnradbahn. Als schienengebundenes Verkehrsmittel eignet sich die Zahnradbahn besonders für die Überwindung stärkerer Steigungen mittels eines oder mehrerer Zahnräder.

Wo die üblich von Schienenfahrzeugen genutzte reine Adhäsionskraft die Stahlräder auf den Schienen auf starken Steigungen durchdrehen oder gleiten lassen könnten, schaffen die im 19. Jahrhundert entwickelten Zahnradbahnen Abhilfe. Sie setzen die Antriebskraft mit einem oder mehreren Zahnrädern um. Diese greifen fix in die zwischen Schienen und Schwellen befestigte Zahnstange ein und ermöglichen so ein rutschfestes Rollen auf den Schienen.

Entwickelt wurde der Zahnradantrieb für Eisenbahnen bereits mit den Anfängen der Dampflokomotiven. Im Jahr 1811 patentierte John Blenkinsop in England seine Erfindung, die Dampflokomotiven über Zahnräder anzutreiben, welche in außerhalb und parallel zur Schiene verlaufenden Zahnstangen eingriffen. Von ihm wurde die erste Zahnradbahn der Welt als Industriebahn zum Kohletransport von Middleton nach Leeds in England konstruiert und nahm am 12. August 1812 ihren Betrieb auf.

Nur zwei Jahre später baute George Stephenson ebenfalls eine Lokomotive für eine Kohlezeche, welche mit Stahlräder mit Spurkranz ausgestattet war und deren Vortrieb allein auf der Haftung abzielte. 1848 entwickelte der Amerikaner Andrew Cathcart für eine Steilstrecke mit einem Maximalanstieg von sechs Prozent eine gusseiserne Lamellenzahnstange.
Als die Lokomotiven mit der Zeit stärker wurden, erübrigte sich sich das Zahnradverfahren zunächst bis Eisenbahnen für touristische Zwecke auch Berge erklimmen sollten. So wurde das Zahnrad-System nach und nach für Bergbahnen eingeführt, in Europa fand sie ihr Debüt mit der 1871 eröffneten Vitznau-Rigi-Bahn in der Schweiz.

Die älteste aktive Zahnradbahn in Deutschland ist die Drachenfelsbahn, welche am 13. Juli 1883 in Betrieb genommen wurde und von Königswinter bis zum Drachenfelsgipfel fährt.

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