Wer erfand die Seife

Seife

Die Geschichte der Seife. Die Seife ist den Menschen schon lange bekannt. Zunächst wurde sie als Heilmittel eingesetzt, dann wurde sie verpönt und war nicht immer duftend.

Die Seifenherstellung ist schon seit Jahrtausenden bekannt. Allerdings dauerte es auch fast so lange, bis die Seife den heutigen Zweck erfüllte. Die älteste Anleitung zur Herstellung von Seife und somit auch die älteste Quelle einer chemischen Reaktion, ist von den Sumeren überliefert, die 2500 v. Chr. in den Gebieten des heutigen südlichen Irak angesiedelt waren.

Seife als Heilmittel

Die Sumeren hatten Kenntnisse in der Chemie und stellten fest, dass gelöste Pflanzenasche die Eigenschaften einer Lauge hat. Sie vermengten die Pflanzenasche mit Ölen und erfunden so die bis heute benutzte Basis für Seifen. Allerdings verwendeten die Sumeren die Seife nicht zur Reinigung, sondern als Heilmittel für Verletzungen. Erst die Römer stellten die reinigende Wirkung der Seife fest, nachdem die Ägypter und die Griechen die Anleitung zur Seifenherstellung schon übernommen hatten. Trotzdem wuschen sie sich mit Bimsstein, da die Verwendung von Seife als verweichlichend angesehen wurde.

Erste Seifensiedereien

Im 7. Jahrhundert verkochten dann die Araber erstmals Öl und Lauge miteinander und es entstanden auch in Europa die ersten Seifensiedereien. Frankreich und Spanien wurden zu den Zentren der Seifenherstellung. Berühmt für ihre Seifen wurden die Städte Savon, woher sich der Name „Seife“ ableitet, sowie Venedig und Marseille. Seifenzünfte gab es in Augsburg (seit 1324), in Prag (seit 1336) und in Wien (seit 1337).

Nicht schon immer duftend

Wer bei Seife immer an etwas gut duftendes denkt, der irrt: Da die Seifensieder auch zum menschlichen Genuss ungeeignetes und verdorbenes Fett und Öl verarbeiten konnten, war die Seifenherstellung mit einer unangenehmen Geruchsentwicklung verbunden. So fand man die Seifesiedereien eher an den Rändern der Städte und Märkte.

Seife macht krank ?

Während es im hohen und späten Mittelalter eine ausgeprägte Badekultur gab, hütete man sich in der frühen Neuzeit vor Wasser und Seife, da man glaubte, dass Krankmacher erst durch die Benutzung von den Saubermachern in den Körper gelangten. Dass das Gegenteil der Fall war zeigten Seuchen wie Pest und Cholera. Auch in den Adelskreisen wurden Puder und Parfum statt Seife benutzt und so konnten sich krankheitserregende Keime, Läuse und Flöhe ungehindert ausbreiten.

Sogar die Ärzte in Europa vertraten bis weit ins 18.Jahrhundert die Meinung, dass Wasser und Luft dem Körper schade. Kleidung und Einpudern dienten als Schutz vor diesen Elementen. Erst im 19. Jahrhundert änderte sich diese Einstellung und der Körper musste nun regelmäßig gewaschen und von unangenehmen Gerüchen befreit werden.

Siegeszug der Seife

Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war Seife ein Luxusartikel. Das änderte sich mit der Erfindung des Leblanc-Sodaprozesses (1820) und der Einfuhr tropischer Pflanzenfette, wie Palmöl und Jojosöl (um 1850). Begünstigt wurde der Aufstieg der Seife durch den Aufschwung in der Textilindustrie.

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