Wer erfand das Herz?

Herzsymbol

Wie ist das Herzsymbol entstanden und was hat unser Organ Herz wirklich mit der Liebe zu tun? Die Geschichte der Symbolik führt Jahrtausende zurück.

Umfragen ergeben ganz klar: Neben der roten Rose ist das Herz das bekannteste Symbol für die Liebe. Was uns heute ganz selbstverständlich erscheint, hat sich jedoch über Jahrhunderte entwickelt. Das romantische Herzsymbol, wie wir es heute kennen, ähnelt in keiner Weise dem menschlichen Organ und stammt erst aus der Zeit des Mittelalters. In welcher Verbindung steht dieses Symbol also wirklich zu unserem lebenswichtigen Organ?

Das Herz als anatomisches Organ

Aus anatomischer Sicht ist das Herz ein Muskel, der ständig Blut in alle lebensnotwendigen Organe pumpt und für die Blutversorgung im ganzen Körper zuständig ist. Laut medizinischen Angaben schlägt das Herz bei einem durchschnittlich langen Menschenleben etwa zweieinhalb Milliarden Mal und befördert in dieser Zeit mehr als 200 Millionen Blut, also 7000 Liter Blut am Tag. Damit ist das Herz der einzige Muskel, der während der gesamten Lebensspanne nicht einmal aussetzen darf. Verständlich, dass das Herz dadurch für Ausdauer und Durchhaltevermögen steht.

Der Ursprung des Herzens als Liebessymbol

Der Begriff „Herz“ stammt von dem Sanskrit-Wort „kurd“ ab, was in etwa „zucken“, „springen“ oder „schwingen“ bedeutet. Das Symbol selbst entstand aus den stilisierten Darstellungen von Feigenblättern, die schon im 3. Jahrtausend vor Christus zu finden waren. Im 8. Jahrhundert dekorierten schließlich die Korinther Figuren auf ihren Vasenmalereien mit Efeublättern. Da Efeu als sehr langlebige Pflanze bekannt war, galt es in griechischen, römischen und frühchristlichen Kulturen als Symbol für ewige Liebe.

Im 12. und 13. Jahrhundert wurden rot bemalte Efeublätter in Liebesszenen der Minneliteratur verwendet, wobei rot als Farbe der Liebe stand. Das Symbol des roten Efeublattes in Kombination mit dem liebenden Herzen verbreitete sich schnell über ganz Europa. Den Erfolg verdankt die Herzform laut allgemeinem Glauben dem Umstand, dass sie den Rundungen eines weiblichen Gesäßes ähnelt sowie der Vulva der Frau mit ihrem spitz zulaufenden, unteren Ende.

Die Bedeutung des Herzens

Schon die Ägypter verstanden das Herz als Zentrum von Emotionen und Verstand. Im Mittelalter wurde der Begriff dahingehend erweitert, dass er nun auch die Heimat der Seele, des Glaubens und der Weisheit darstellte. Die Minnesänger führten dabei Redewendungen mit dem Herz im Mittelpunkt ein, die zum Teil heute noch Verwendung finden. Dazu zählen die häufig gesendeten „herzlichen Grüße“, jemandem „ans Herz wachsen“, „das Herz verlieren“ an jemanden oder auch Worte und Taten, die „aus tiefstem Herzen“ kommen.

Metaphern und Redewendungen rund ums Herz haben sich seit dem Mittelalter ständig weiterentwickelt und bestehen mittlerweile für fast jede Gefühlslage. Sei es das Herz, das der gütige und zuvorkommende Mensch am rechten Fleck sitzen hat, das Herz, das uns bei großer Angst in die Hose rutscht oder das Herzblut, mit dem wir uns einem Ziel entgegenarbeiten – das Herz ist allgegenwärtig in unseren Gedanken und unserer Sprache. Es vereint alle Gefühle und ist neben dem Symbol für Liebe auch Ausdruck für Kraft, Leben im Allgemeinen und, wie der körperliche Muskel Herz, ein Beweis für Ausdauer und Durchhaltevermögen.

Ohne Herz kein Leben und keine Liebe

Genau wie der Herzmuskel uns unermüdlich am Leben erhält, so versorgt uns das Herz im übergeordneten Sinn ein Leben lang mit der Fähigkeit zu lieben. Sei es Mutterliebe, die Liebe zur Familie, zu Freunden, einem Partner oder ganz besonders zu uns selbst, die Liebe ist genauso lebenswichtig wie das Herz als Organ. Welcher andere Teil unseres Körpers könnte die Liebe also besser widerspiegeln als das Herz?

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