Höher, schneller und weiter – Die Gebrüder Wright

New York, Dubai, Ulan Bator – die Menschheit reist. Durch das Flugzeug haben wir die Distanz überwunden und die Welt kleiner und übersichtlicher gemacht. Wer heute in Barcelona Tapas essen will, setzt sich in ein Flugzeug und ist schneller und günstiger als mit jedem anderen Verkehrsmittel an der Mittelmeerküste. So selbstverständlich dies ist, manchmal kann man es doch nicht richtig glauben. Man sitzt im Flieger, schaut aus den Fenster und schwebt über den Wolken.

Vor 100 Jahren, im Jahre 1908, führten die Gebrüder Wilbur und Orville Wright in Frankreich den ersten öffentlichen, bemannten Motorflug vor und machten den Traum vom Fliegen für die Menschheit wahr. Schon 5 Jahre zuvor war den Brüdern auf ihrem Übungsplatz Kitty Hawk/North Carolina ein erster „Flug“ gelungen. Er dauerte genau 12 Sekunden und erstreckte sich über eine Länge von 35 Metern. Am selben Tag gelang den Brüder jedoch ein weiterer Flug, der sich nun schon über 250 Meter erstreckte.

Dieser Tag im Dezember 1903 wird zwar als die Geburt der bemannten Flugfahrt bezeichnet, doch muss man dazu sagen, dass schon zuvor bemannte Flugfahrten stattgefunden hatten. So hatte der Flugpionier Karl Jatho schon im August 1903 sein Flugzeug in Hannover abheben lassen. Trotzdem werden die Gebrüder Wright als die erfolgreicheren Flugpioniere angesehen, da sie in kürzerer Zeit ihren Prototypen, den FLYER, optimierten und perfektionierten.

Eigentlich aus ärmlichen Verhältnissen stammend, entdeckten die Brüder Wright schon früh ihre Leidenschaft für Technik. Dass Not erfinderisch macht, schien auch den beiden Wright-Brüdern bekannt zu sein. Als 1878 das „Helicoptere“, ein Schraubenflieger-Spielzeug, das der Vater den beiden technikbegeisterten Brüdern geschenkt hatte, zu Bruch ging, bauten Orville und Wilbur es nach. Später betrieben sie gemeinsam ein Fahrradfabrik, in der sie einen sehr erfolgreichen, von ihnen patentierten Fahrrad-Prototyp bauten. Der Tod Otto Lilienthals erschütterte und inspirierte die Brüder gleichsam. Sie beschlossen die Unglücksursache zu erforschen und einen sicheren Flugapparat zu entwerfen.

Der FLYER, mit dem sie 1908 in Le Mans/Frankreich die ersten öffentlichen Flüge vorführten und der gemeinsam mit der US-Army weiterentwickelt wurde, wird heute als FLYER 1 oder KITTY HAWK bezeichnet.

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