Die Geschichte der Zombies

Wie entstand das Bild vom seelenlosen untoten Kannibalen? Waren es Scheintote, die den Mythos begründeten? Wer glaubt heute noch an Zombies?

Filme und Bücher rund um die untoten Menschenfresser sind beliebter denn je. Genau wie bei ihren Fantasy-Verwandten, den Vampiren, gibt es auch bei den Zombies mehrere Erklärungsversuche, wie der Glaube an sie entstand.

Waren Zombies in Wirklichkeit Scheintote?

Auch heute noch tauchen immer wieder Fälle auf, in denen vermeintlich tote Menschen auf einmal Lebenszeichen von sich geben. Dies geschieht beispielsweise, wenn in Folge von Vergiftungen die Atemtätigkeit so weit herabgesetzt wird, dass sie bei oberflächlicher Begutachtung durch einen Arzt nicht wahrgenommen wird. In den meisten Fällen sind diese Scheintoten, die zunächst wiederbelebt wurden, einige Tage später gestorben, weil ihr Gehirn über zu lange Zeit nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wurde. Heute gibt es jedoch vergleichsweise wenige dieser Fälle, da die Methoden, mit deren Hilfe der Tod eines Menschen festgestellt wird, sich erheblich verbessert haben. Beispielsweise setzt man heute elektronische Messgeräte ein, die die Herzfrequenz oder die Hirnströme messen können.

Früher standen solche Geräte den Ärzten natürlich nicht zur Verfügung, sodass es vorkam, dass fälschlicherweise für tot Erklärte in Wirklichkeit noch lebendig begraben wurden. Auch ein Koma wurde damals nicht als solches diagnostiziert, sondern es galt als Zwischenstadium des sterbenden Menschen zwischen Leben und Tod. Erwachten Scheintote oder Komapatienten dann wieder zum Leben und schafften es, sich aus ihrem Grab zu befreien, dachten die Menschen, sie wären eine Art Monster. Möglicherweise wurde diese Annahme auch dadurch verstärkt, dass die Untoten auf Grund der Sauerstoffunterversorgung ihres Gehirns sich nicht mehr richtig bewegen oder sprechen konnten.Totenwächter hatten daher nicht nur die Aufgabe, Gräber vor Schändungen zu schützen, sondern auch aus ihren Gräbern wieder auferstehende Scheintote zu töten.

Gab es so etwas wie eine gezielte Zombifizierung?

In der haitianischen Kultur, aus der höchst wahrscheinlich auch der Name Zombie kommt, glaubte man, dass manche Menschen gezielt zu Zombies gemacht wurden. Hatten sie in den Augen ihrer Mitmenschen ihr Recht auf Leben verwirkt, riefen diese einen Schwarzmagier, einen so genannten Bokor, der dem Verurteilten giftige Pulver verabreichte. Diese führten zu dem bereits beschriebenen Zustand des Scheintotes. Nach dem Begräbnis grub der Bokor die Scheintoten wieder aus, welche ihm fortan als seine willenlosen Sklaven dienen mussten.

Glauben manche Menschen noch immer an Zombies?

Heute gibt es in Haiti zwar offiziell die Strafe der Zombifizierung nicht mehr, dennoch haben die Bewohner der Insel Angst, Verstorbene könnten als Zombies zurückkehren und verstümmeln daher häufig Leichen vor der Beerdigung. In der westlichen Welt werden die Untoten primär in Filmen und Büchern thematisiert, die zwar als Horrorfilme gelten, häufig aber zugleich sehr komisch sind. Facebook- oder StudiVZ-Gruppen mit Namen wie „I believe in a zombie apocalypse“ sind daher eher als humoristisch anzusehen und auch Bücher wie Max Brooks‘ „Zombie survival Guide“ stehen in den Buchhandlungen bei „Unterhaltung“ und nicht bei „Ratgebern“. Für den Fall, dass untote Menschen dennoch plötzlich in größerer Anzahl ihren Appetit auf Menschenfleisch entdecken, haben amerikanische Mathematiker bereits Berechnungen angestellt, wie schnell die Zivilisation vernichtet werden würde und was die besten Abwehrstrategien gegen Zombies wären.

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