Wer hat Dow Jones Index erfunden

dow jones index

Was ist der Dow-Jones-Index? Der global meistbeachtete Aktienindex Dow Jones repräsentiert einen Börsenwert von mehreren Billionen Euro. Er ist der exklusivste und teuerste nationale Index der Welt. Börse New York: 30 größte US-Aktiengesellschaften sind im Dow.

Der weltweit wichtigste nationale Aktienindex wird in Europa meist „Dow Jones“ oder sogar nur „Dow“genannt und in den USA meist „Dow Jones Industrial“. Die offizielle Bezeichnung lautet jedoch DJIA, Dow Jones Industrial Average. Fest steht allerdings: Dieser Index an der New York Stock Exchange, also an der Wall Street, ist das bedeutendste Börsenbarometer der Weltwirtschaft.

Beim Dow Jones bleiben Dividenden unberücksichtigt

Er spiegelt die Börsenentwicklung der us-amerikanischen Volkswirtschaft wider, der – trotz Finanzkrise – noch immer mit Abstand stärksten der Welt. In diesem Index sind, genau wie beim deutschen DAX, Aktien von 30 Unternehmen gelistet, den größten und bedeutendsten börsennotierten Firmen der USA. Allerdings ist der Dow Jones im Gegensatz zum DAX ein reiner so genannter Kursindex – für die Indexentwicklung zählen ausschließlich die Kurse der Aktien. Dividenden oder Sonderzahlungen bleiben unberücksichtigt.

Im Mai 1896 errechnete Charles Dow, Journalist, Ökonom und späterer Herausgeber des Wall Street Journal, erstmals den Index – doch Vorläufer gab es bereits seit 1884. Die über 100-jährige Geschichte des Dow-Jones-Index verlief selbstredend sehr wechselhaft, manchmal sogar kurios. Die gewaltigen Börsenkräche von 1929, 1987 und 2008 waren Tiefpunkte, rasante Aufwärtsentwicklungen wie vor allem in den 1930ern und 1990ern die Höhepunkte der New Yorker Börsengeschichte und damit auch des alles überstrahlenden Dow Jones Index. General Electric ist übrigens das einzige Unternehmen, das bereits im ersten Index von 1896 enthalten war und auch heute noch zum Dow gehört.

Dow-Jones-Index: sehr ausgeglichen

Im Gegensatz etwa zum deutschen Börsen-Leitindex ist der Dow Jones Index außerordentlich diversifiziert. Stand Dezember 2008: 21 der 30 Dow-Jones-Aktien liegen hinsichtlich ihrer Gewichtung im Gesamtindex zwischen zwei und fünf Prozent. Bei den Unternehmen im DAX sind es ganze drei Aktien, die sich in diesem Mittelfeld befinden.

Während es in New York nur eine einzige Index-Aktie gibt, die mehr als fünf Prozent des Indexes ausmacht und die man deshalb wirklich als Schwergewicht bezeichnen kann – der IT-Riese IBM mit gut acht Prozent Gewichtung – sind es in Frankfurt gleich sechs. Allein Aktien von E.ON fallen mit derzeit mehr als elf Prozent DAX-Anteil enorm ins Gewicht.

Aus dieser sehr kleinteiligen Zusammensetzung des Dow-Jones-Index lassen sich zwei Schlussfolgerungen ziehen: Erstens, in der US-Wirtschaft gibt es sehr, sehr viele wirklich sehr große Konzerne, die sich hinsichtlich ihres enormen Börsengewichts kaum unterscheiden. Zweitens erscheinen Index-Wirren, die von einer einzigen Aktie ausgelöst werden, beim Dow-Jones-Index sehr viel unwahrscheinlicher als etwa beim DAX, der im Herbst 2008 allein durch die Kapriolen der Volkswagen-Aktie kräftig durcheinandergewirbelt wurde.

S&P 500 als Konkurrenz zum Dow

Seinen bisherigen Höchststand erreichte der Dow am 11. Oktober 2007 mit 14.198,10 Punkten. In den letzten Jahren erwuchs dem Index zunehmend Konkurrenz durch den Standard & Poor’s 500, einen Index, in dem die 500 größten börsennotierten Unternehmen der USA enthalten sind, auch die im Dow Jones Index gelisteten. Der S&P 500 umfasst also fast zwanzig Mal so viele Aktien wie der (derzeit noch) prominentere Dow und eignet sich folgerichtig als noch feinerer und verlässlicherer Seismograf der amerikanischen Börsenentwicklung. Die Begrenzung des Dow Jones Index auf nur 30 Wertpapiere führt dazu, dass selbst solch gewichtige Global Player wie etwa PepsiCo., TimeWarner, UPS oder Texas Instruments nicht im bekanntesten amerikanischen Aktienindex enthalten sind, sondern nur im S&P 500.

Besonders bezeichnend: Während der weltweit zweitgrößte Sportartikelhersteller adidas zum deutschen Aktienindex DAX gehört, ist der deutlich größere Konkurrent Nike „zu klein“ für den Dow-Jones-Index.

Bedeutung des Dow-Jones-Index

Der Dow-Jones-Index dürfte so oder so aber noch etliche Jahre seine Ausnahmestellung unter den Aktienindices behalten. Nicht zuletzt deshalb, weil heutzutage – ungeachtet von Kursschwankungen – die gerade mal 30 Blue Chips im Dow einen Börsenwert von zwei bis drei Billionen Euro repräsentieren, ein Vielfaches des deutschen DAX beispielsweise.

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