Wer erfand Schneemann – wer hat Schneemann erfunden

Schneemann

18. Januar 2013 – Welttag des Schneemanns. Warum gerade am 18.1.? Die Acht (8) steht für die Kugeln, die Eins (1) für den Stock und im Januar liegt Schnee! Der Schneemann – Welttag am 18. Januar – und seine Herkunft. Der Welttag des Schneemanns findet im Jahr 2013, wie jedes Jahr, am 18. Januar statt. Das Datum geht zurück auf die Form des Schneemanns: die „8“ steht symbolisch für den Schneemann und die „1“ davor für seinen Stock oder Besen.

Wie sieht ein Schneemann aus?

Drei Kugeln, eine immer kleiner als die andere, ein Hut, zwei Knopfaugen und eine Möhre, noch ein Stock oder Besen; fertig ist der Mann aus Schnee. Kaum fallen die ersten weißen Flocken vom Himmel, werden Väter oder Mütter zu Kindern und bauen gemeinsam mit ihrem Nachwuchs begeistert Schneemänner. Woher kommt dieser Brauch?

Der Schneemann und seine nahezu unbekannte Herkunft

Es gibt in der Wissenschaft nichts, was es nicht wert wäre, näher untersucht zu werden. So ist es auch mit dem Schneemann. Die Kulturwissenschaftlerin Esther Gajek nahm sich des Schneemanns an. „Schneemänner, –frauen, -tiere, ein Fotoband: Esther Gajek, Hermann Glombitza“ „Ursprünglich waren die Schneemänner Furcht einflößende Gestalten. Sie waren menschenähnlich und drohend.“

Die ältesten literarischen Nachweise für Schneeskulpturen gibt es aus dem 16. Jahrhundert, so wird etwa auch von Michelangelo berichtet, er habe Skulpturen aus Schnee geformt. Nach heutigem Wissensstand hat der Schneemann seinen Ursprung in Deutschland. In einem Leipziger Kinderliederbuch aus dem Jahr 1770 scheint er auf einem Kupferstich erstmals auf. Alte bildliche Darstellungen zeigen ihn als personifizierten Winter in recht bedrohlicher Gestalt in Übergröße, mit grimmiger Miene und drohend erhobenem Besen, so ein Kupferstich von Daniel Chodowiecki.

Winter damals bedeutete nämlich nicht Spaß, Schnee, Skifahren und Fun, sondern oftmals Hungersnot, Katastrophen und Kältetod. Nur die unermüdliche Hoffnung auf das Frühjahr, auf die Stärke der Wärme, die die Kälte bricht, hielt die Menschen aufrecht. So wurde, ähnlich dem Aperschnalzen, der Schneemann als Symbol für den Winter gebaut und man schaute voller Freude zu, wie er dahin schmolz. Deshalb auch anfänglich das grimmige Aussehen. „Monsieur Winter, go home“ quasi in Schnee umgesetzt.

Aus dem düsteren, grimmigen Winter wird der gemütliche fröhliche dralle Geselle

In Winterdarstellungen etwa aus dem Biedermeier tauchen bald darauf Schlittenfahren, Schlittschuhlaufen und eben auch Schneemänner, auf. Ferdinand Waldmüller mit seinen Bildern „Winterfreuden“ zeigte bürgerliches Wintervergnügen.

In Kinderbüchern kann man ebenfalls seinen Wandel verfolgen. So findet er auch seine bildhafte Verbreitung über die Grenzen Deutschlands hinaus. Anfang des 20. Jahrhunderts lacht er besonders oft von weihnachtlichen Grußkarten. Der Weg in die weite Welt geht weiter. Bald schon wird er auch industriell hergestellt, aus Glas in Schneekugeln, als Schokolademann, als Christbaumschmuck oder als knuddelige Handpuppe. Heute befindet er sich sogar total sinnentfremdet auch auf Wärmeflaschen oder Streichhölzern.

Schneemannsammlung – wie soll das gehen?

In Zeiten des Internets gibt es keine Unmöglichkeiten. So findet sich bei Cornelius Grätz virtuell die größte Schneemannsammlung weltweit. Sogar Ausstellungen mit Figuren, Bildern, Postkarten kuratiert er mittlerweile.

„Der Schneemann hat den gesamten Globus erobert“, meint Dr. Gajek, Professorin an der Universität Regensburg, „er ist eine Symbolfigur, welche man sogar in Ländern versteht in denen kein Schnee fällt.“

Schneemannbräuche aktuell

  • In Zürich etwa muss der Schneemann brennen. Der Böögg symbolisiert den Winter und wird Mitte April auf einem Scheiterhaufen gebaut und angezündet. Seine Prognose soll das Wetter für das kommende Jahr künden. Ob sie auch stimmt?
  • In Bischofsgrün wird er riesenhaft gebaut. Jakob, wie er genannt wird, hat einen Bauchumfang von 32 m und eine Höhe von 12 m (2005).
  • In Westendorf (Tirol) wurde er als Schneemann-Armee gebaut. Für einen Eintrag ins Buch der Rekorde wurde 2007 eine Horde von 1.120 kugeligen Gesellen gebaut.
  • In der Leutasch (Tirol) hatten 2011 die Langläufer die nette Begleitung von 32 Schneemännern entlang der Loipe – ohne Skier und Stöcken allerdings.
  • Am 18. Januar gibt es sogar den Welttag des Schneemanns. Weit hat er es gebracht, der einstmals unbekannte Herr aus dem vergänglichen Stoff.
  • Bewerbe, um sogar einen Hotelaufenthalt zu gewinnen, gibt es auch.

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