Wer erfand die Zeit

Zeit
Die Entdeckung der Zeit. Früher wurde die Zeit mit Hilfe von Sonnen- und Wasseruhren gemessen. Von allen Lebewesen auf dieser Welt unterscheidet sich der Mensch durch sein Zeitempfinden. Schon vor etwa 800.000 bis 1000.000 Jahren stellten Vorläufer des Homo Sapiens primitive Werkzeuge her, zum Beispiel einen Faustkeil oder eine Hacke. Das beweist, dass damals schon ein Zeitgefühl vorhanden war. Denn in dem Augenblick der Herstellung brauchte man das Werkzeug ja noch nicht. Der Urmensch hatte also an die Zukunft gedacht, an die nächste Ernte. Und je mehr sich das Zeitgefühl entwickelte, um so größer wurde auch der Wunsch, die Zeit in Stücke für den allgemeinen Gebrauch einzuteilen. Aber wie zerteilt man die Zeit? Die Sonne war dabei eine große Hilfe. An der Länge und an dem Wandern des Schattens eines Baumes konnte man Zeit messen.

Bestochene Gerichtsdiener sorgten dafür, dass Wasseruhren langsamer gingen

Die ersten Hochkulturen – allen voran die Ägypter – bauten Sonnenuhren mit geradezu unglaublicher Perfektion. Schon vor Beginn der Zeitrechnung gingen sie auf die Minute genau. Die Sonnenuhren hatten allerdings einen entscheidenden Nachteil. Sie funktionierten nur, wenn die Sonne schien. Bei den Ägyptern war das zwar meisten der Fall, nicht jedoch in den nördlicheren Gegenden, wie zum Beispiel in Griechenland oder Italien.

Wer hat die zeit erfunden

Und so wurde die erste Uhr, die unabhängig von der Sonne war, von den Griechen gebaut. Das Funktions-Prinzip der Klepsydra (Wasseruhr) ist ganz einfach: Aus dem oben gelegenen Behälter fließt Wasser durch ein kleines Loch in ein unteres Gefäß. Perfektere Uhren hatten sogar einen Schwimmer, der dann mithilfe einer Zahnstange einen Zeiger bewegte. Aber das System hatte auch einen Nachteil. In Griechenland und Rom kamen Wasseruhren bei Gerichtsverhandlungen zum Einsatz, um die Redezeit des Verteidigers und des Anklägers einzuschränken. Um den Angeklagten zu helfen, kam es jedoch vor, dass Anwälte die Gerichtsdiener bestachen. Ein wenig Schlamm im Wasser einer Klepsydra – und schon gingen die Uhren langsamer, und der Verteidiger hatte mehr Zeit für seine Rede.

Anfang des 14. Jahrhunderts wurden in Europa mechanische Uhren entwickelt

Trotz dieser Probleme wurden bis weit ins Mittelalter hinein Sonnen- und Wasseruhren verwendet. Mönche erfanden zwar die Kerzen-Uhr, bei der Striche auf der Kerze eine Zeiteinteilung möglich machten, aber auch hier gab es einige Nachteile. Je nach Qualität des Wachses brannten die Kerzen mit unterschiedlicher Geschwindigkeit. Abhilfe brachte erst die mechanische Uhr, die Anfang des 14. Jahrhunderts in Europa entwickelt wurde. Der Name des Erbauers ist leider unbekannt. Man weiß lediglich, dass er in Frankreich gelebt haben muss.

Diese Uhr funktionierte mit Gewichten, Zahnrädern, einer Waag und einer Hemmspindel. Noch genauere Uhren wurden erst durch die Entdeckung des italienischen Phisikers Galileo Galilei (1564 – 1642) möglich. Konstrukteur dieser als Pendeluhren bezeichneten Zeitmesser war der Holländer Christiaan Huygens.

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