Wer erfand die Camera Obscura

Camera Obscura in der Malerei: Ein Wunderwerk der Optik. Die Camera Obscura ist eine faszinierende Erfindung, denn so einfach sie gemacht ist, so erstaunlicher ist es, dass sie eine Abbildung der Umgebung kreieren kann und damit Vorgängerin der Fotokamera war. Auch für die Kunst war sie inspirierend.

Eine Camera Obscura funktioniert physikalisch gesehen wie unser Auge, bzw. dessen Linse, man kann sie sich als abgedunkelte Box vorstellen, deren Rückseite die Projektionsfläche ist und deren Vorderseite mit einem winzigen Loch ausgestattet ist.

Funktionsweise

Durch das Licht erst sehen wir Gegenstände, denn das umgibt sie weniger, als dass es von Ihnen reflektiert wird. Das Loch in der Kamera bündelt diese Lichtstrahlen und wirft sie auf die Projektionsfläche im Inneren der Camera Obscura, die man – ohne hinzugefügte Linse – auch als Lochkamera bezeichnen kann.

Je größer das Loch ist, desto weniger gebündelt die Strahlen und desto verschwommener das projizierte Bild. Je weiter entfernt die Projektionsfläche vom Loch, desto größer wird das Bild. Egal ist hingegen, wie weit der Gegenstand vom Loch entfernt ist, das hat keine Auswirkungen auf Schärfte oder Größe der Abbildung. Und wie auch beim Auge wird das Bild auf den Kopf gestellt wiedergegeben.

Geschichte

Die Funktionsweise dieses Phänomens ist bereits zu Zeiten von Aristoteles aufgekommen, 980 hat Alhazen die Lochkamera nachweislich zuerst gebaut. Alhazen, auch als al-Basri, Ibn al-Haytham oder aber Abu ʿAli al-Ḥasan ibn al-Hasan ibn al-Haytham bekannt, war ein mehr als interessanter Wissenschaftler, der vor allem in der Optik und Physik großen Einfluss auf unser heutiges Wissen hatte, nicht zuletzt durch sein „Kitab al-Manazir“ (Buch der Optik). Ein wenig zu selbstbewusst ob seiner intellektuellen Fähigkeiten glaubte er damals, die Nilfluten verhindern zu können, was er dem damaligen Herrscher auch großmäulig versprach, nur um fest zu stellen, dass es doch unmöglich sei. Um der Wut des Herrschers zu entkommen, gab er bis zu seinem Tod vor, verrückt zu sein und forschte heimlich weiter.

Im 13. Jahrhundert diente die Camera Obscura, dann auch im europäischen Raum, vorwiegend der Anschauung der Sonne, um die Beeinträchtigung der Augen zu vermeiden und der brillante Leonardo da Vinci erkannte die Parallele zwischen der Kamera und unserem Auge. Im 16. Jahrhundert wurde sie dann auch teilweise mit geschliffenen Linsen versehen, was eine große Verbesserung bezüglich der Qualität der Abbildung mit sich brachte.

Obscura Kunst

Und im selben Jahrhundert kam auch die Camera Obscura zum Mitnehmen auf, die mithilfe eines in der Kamera befindlichen Spiegels die Bilder auf eine Scheibe, bzw. Leinwand abbilden konnte und daher sehr beliebt bei Künstlern war, um Landschaften und mehr so nach zu malen, wie wir es heute beim Abpausen tun würden.

Wie Bilder auf eine Leinwand projiziert, konnte man so alle Umrisse und Farben nach malen und so ein fotorealistisches Bild kreieren zu einer Zeit, als das kaum möglich schien. Genutzt wurde diese Technik von Künstlern a la Canaletto, Henry Aston Barker Paul Sandby und – nicht bestätigt, aber gemunkelt – Jan Vermeer, die  fotorealistische Gemälde malten, die selbst kleinste Details haargenau und vor allem proportional korrekt wieder zu geben. Das klingt wohl auch leichter als gesagt, weshalb man wohl selbst mit Camera Obscura sehr begabt sein muss, um die Welt draußen wie ein Foto auf die Leinwand zu bringen.

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