Wer entdeckte den Tee

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Der Ursprung der Teekultur. Die Erfolgsgeschichte des Getränkes hat seinen Ursprung in China. China ist das Geburtsland des Tees. Die Teekultur im „Reich der Mitte“ ist bereits mehr als 3000 Jahre alt und damit die weltweit älteste.

Wann in China mit dem Teeanbau begonnen wurde, ist nicht genau bekannt. Einer der vielen Legenden nach soll der große chinesische Kaiser Shen Nung den Tee bereits im Jahr 2737 vor Christus entdeckt haben, als er sich in seinem Garten aufhielt und in seiner Hand eine Trinkschale mit heißem Wasser gehalten hat. Als plötzlich ein Wind aufkam, sollen drei Blätter von einem wilden Teestrauch in seine Schale gefallen sein. Dem Kaiser gefiel der angenehme Duft des Wasser-Tee-Gemisches. Er kostete und fühlte sich sofort frisch und konzentriert – damit hatte er die Zubereitung des Tees entdeckt. Daraufhin prägte Shen Nung den Ausspruch: „Tee weckt den guten Geist und weise Gedanken. Er erfrischt das Gemüt. Bist du niedergeschlagen, so wird Tee dich ermuntern.“ Nach der Entdeckung des Tees war dieser zuerst nur als Heilmittel bekannt. So diente er unter anderem im Alter zur Verbesserung der Sehkraft. Auch sollte Tee die Müdigkeit und Kopfschmerzen vertreiben.

Der Siegeszug des Tees beginnt

Es dauerte einige Jahrhunderte, bis man die Vielfältigkeit des Tees erkannt hatte. Um 400 vor Christus kam das Getränk auch als Genussmittel in Mode. Während der Tang-Dynastie (618 – 907) tranken vor allem Angehörige des Adels und Gelehrte Tee. In dieser Zeit begannen auch die buddhistischen Mönche in den Klöstern damit, während ihrer oft stundenlangen Meditationen Tee zu trinken – unter anderem, um wach zu bleiben. Dieser Brauch soll zuerst im Lingyang-Kloster auf dem Berg Taishan eingeführt worden sein und sich von dort ausgebreitet haben. Nach einiger Zeit begann man in den Klöstern, selbst Tee anzubauen. In dieser Zeit erschien auch das weltweit erste Buch über Tee, verfasst von Lu Yu, der als Waise in einem buddhistischen Kloster aufwuchs. Er hatte den Beinamen „Der Gott des Tees“. Während der Tang-Dynastie begann auch der Tee-Export ins Ausland, zunächst nach Japan und Korea.

Der Tee kommt nach Europa

Zu Beginn des 17. Jahrhunderts brachten die Holländer den ersten Tee nach Europa. Von hier aus kam das neue Getränk nach Deutschland und Frankreich. Ende des 17. Jahrhunderts begann man auch in England nach und nach mit ausgiebigen Tee-Importen, indem man Opium gegen Tee eintauschte. Als die chinesische Regierung mit strengeren Gesetzen die Einfuhr des englischen Opiums stoppen wollte, kam es 1839 zum dreijährigen „Ersten Opiumkrieg“, infolgedessen Hongkong in den Besitz der Engländer überging. Seitdem legten die Engländer in ihren Kolonien Indien, Ceylon (dem heutigen Sri Lanka) und später auch in Südafrika selbst zahlreiche Teeplantagen an.

Das Ende des chinesischen Monopols

Durch das Einschleusen eines englischen Botanikers, kamen die Engländer dem Geheimnis der Fermentierung – ein Vorgang, der aus dem chinesischen Grünen Tee den in Europa beliebten Schwarzen Tee machte – auf die Spur. Damit beendeten die Engländer endgültig das chinesische Tee-Monopol. Seitdem wurde in den englischen Kolonien fast ausschließlich Schwarzer Tee angebaut. Seit der massiven Unterdrückung der öffentlichen Teekultur während der chinesischen Kulturrevolution zwischen 1966 und 1976 sowie der Schließung vieler Teehäuser ist die traditionelle Teekultur heute nur noch im Süden und Westen Chinas und auf Taiwan großflächig verbreitet. Das Teetrinken hat sich jedoch bis heute unverändert in den Familien erhalten, wobei die meisten Chinesen immer noch ausschließlich ungesüßten Grünen Tee trinken, der sich durch sein besonders feines Aroma auszeichnet. Heute produziert China noch etwa 22 Prozent der gesamten Welternte. Von insgesamt 540 000 geernteten Tonnen Tee exportiert das „Reich der Mitte“ 74 000 Tonnen.

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