Sebastian Kneipp – Der Erfinder des Kneippens

Sebastian Kneipp hat der bekannten Kneipp-Therapie seinen Namen gegeben. Hier ein Auszug aus seinem bewegten Lebenslauf.

Sebastian Kneipp ist wohl jedem bekannt als Erfinder des Kneippens. Kneippen, das sind Wasseranwendungen in Form von Wickeln und Güssen (Rückengüsse, Kniegüsse, Armgüsse, Schenkelgüsse, Obergüsse). Diese Wasseranwendungen dienen der Erhaltung der Gesundheit, der Stärkung der Abwehrkraft und der Gesundung bei Kranken. Die beschriebenen Anwendungen können entweder selbst zu Hause oder in speziellen Kneippbädern durchgeführt werden. In Kuren sind Kneipp-Therapien auch oft Bestandteil der Anwendungen.

Jugendjahre von Sebastian Kneipp

Geboren wurde Kneipp am 17. Mai 1821 in Stephansried in Bayern. Als Kind wollte er Priester werden. Da aber das nötige Geld fehlte, konnten ihm die Eltern eine Schulausbildung und ein Studium nicht finanzieren. Er fragte bei verschiedenen Pfarrern in der Umgebung um eine Unterstützung für ein Studium an. Mit 20 Jahren verlor er seine Mutter und ein Jahr später brannte das elterliche Haus mit allem Hab und Gut ab. Er fand dann eine Anstellung als Knecht in Grönenbach.

Kneipp wird durch Wasseranwendungen gesund

Ab dem Alter von 21 wurde er von dem weitläufigen Verwandten Kaplan Matthias Merkle gefördert. Dieser gab ihm Privatunterricht. Mit dessen Hilfe konnte er dann auch aufs Gymnasium gehen. 1848 begann er ein Studium der Theologie in Dillingen. Im Jahre 1849 erkrankte Kneipp lebensgefährlich an Tuberkulose. Zu der Zeit las er in einem Buch ( „Unterricht von der Heilkraft des Wassers“) von Johann Siegemund Hahn aus dem Jahre 1749 über verschiedene Wasseranwendungen. Diese Anregung nutzte Kneipp und er wandte die Wassertherapien konsequent an sich an. Dadurch wurde er wieder gesund.

Studium und Pfarrerslaufbahn von Kneipp

In München studierte Kneipp aufgrund eines Stipendiums im Georgianum. Die täglichen Wasseranwendungen waren inzwischen Bestandteil seines Lebens. Er übte diese auch durch heimliche Behandlungen an seinen an Tuberkulose erkrankten Kommilitonen. Am 6. August 1852 war dann seine Priesterweihe. Bis 1855 folgten Tätigkeiten als Kaplan an mehreren Orten. Im Jahre 1855 wurde Kneipp Beichtvater im Kloster von Wörishofen (Kloster der Dominikanerinnen). Endlich mit fast 60 Jahren (am 7. April 1881) wurde sein Lebenstraum Wirklichkeit und man ernannte ihn zum Pfarrer von Wörishofen. Neben seiner Pfarrerstätigkeit war Kneipp immer wieder als „Heiler“ vieler verzweifelter Menschen vor allem in Wörishofen unterwegs. Besonders gefördert wurde Kneipp auch vom Erzherzog Joseph von Österreich.

Kneipp bereist Europa

Später bereiste Kneipp fast ganz Europa. 1893 wurde Kneipp vom Papst Leo XIII. zum Päpstlichen Geheimkämmerer ernannt. Im Jahr darauf behandelte Kneipp sogar den Papst.

Bücher von Kneipp

Als wichtigstes, veröffentlichtes Buch von Sebastian Kneipp gilt das Buch: „Meine Wasserkur“ (aus dem Jahre 1886). Kneipp schrieb ein zweites Buch mit dem Titel „So sollt ihr leben!“ Weitere Werke Kneipps sind „Ratgeber für Gesunde und Kranke“ , „Kinderpflege in gesunden und kranken Tagen“, „Mein Testament für Gesunde und Kranke“, „Kodizill zu meinem Testament für Gesunde und Kranke“, „Kneippkalender“.

Kneipp-Vereine

Im Jahre 1894 wurde der „Internationale Verein Kneippscher Ärzte“ gegründet. Aber auch andere Vereinsgründungen folgten (zum Beispiel der Kneippbund). Diese Institutionen machten es sich zur Aufgabe, das Gedankengut Kneipps zu bewahren und seine Wassertherapien (Hydrotherapien) weiterhin zu pflegen.

Am 17. Juni 1897 verstarb Sebastian Kneipp in Wörishofen.

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