Frauen und ihre Erfindungen

Nur wenige Frauen konnten ihre Ideen patentieren lassen. Ob Geschirrspüler, Wegwerf-Windel oder Scheibenwischer – viele praktische Einfälle stammen von Frauen.

Da bis zum 19. Jahrhundert alles, was eine Frau besaß, von Gesetzes wegen alleiniges Eigentum ihres Mannes war, wurden viele Erfindungen von Frauen unter dem Namen ihres Mannes patentiert. Deshalb gibt es nur wenige Patente, die auf Frauen zugelassen sind. Viele geniale Ideen und Erfindungen wurden auch verkauft oder einfach gestohlen.

Patent und Patentrecht

Der Ursprung des Worts „Patent“ geht auf königliche Erlässen und Verordnungen zurück. Es leitet sich von der englischen Bezeichnung „Letter Patent“ (lat.: litterae patentes = offene Brief) ab, da man sie lesen konnte ohne ein Siegel zu brechen.

Das erste Patentgesetz im heutigen Sinne wurde 1474 in Venedig erlassen. Heute ist ein Patent ein hoheitlich erteilter gewerblicher Schutzbrief auf eine Erfindung, welcher zeitlich begrenzt und dem Besitzer das alleinige Recht gibt, seine Erfindung zu nutzen. Ein Patent verhindert somit, dass ein anderer die Erfindung nachbaut und damit Geld verdient.

Antike Erfindungen, die von Frauen stammen

Maria Prophetissa, die auch unter dem Namen Maria die Jüdin bekannt ist, gilt als Begründerin der Alchemie. Sie lebte zwischen dem 1. und 3. Jahrhundert in Alexandria. Angeblich hat sie den Schnellkochtopf und den ersten Destillierapparat erfunden.

Einer Legende nach verdankt der Camembert-Käse seine Existenz der Bäuerin Marie Fontaine Harel aus dem Dorf Camembert in der Normandie.

Nachweislich wurde bereits vor 6000 Jahren Bier gebraut. Damals wurde Brotteig mit Wasser angesetzt und zum vergären gebracht. Diese frühe Braukunst wurde ausschließlich von Frauen ausgeübt.

Erstes Patent einer Frau

Am 5. Mai 1809 wurde erstmals ein Patent auf eine Frau ausgestellt. Mary Dixon Kies (1752-1837) entwickelte eine bedeutende Methode zum Weben von Stroh mit Seide.

Weitere Beispiele für Frauen mit Ideen:

Josephine Cochrane – Erfinderin des Geschirrspülers

1886 erhielt die Amerikanerin Josephine Cochrane (1839-1913) das Patent auf einen mechanisch betriebenen Geschirrspüler. Auf der Weltausstellung 1983 in Chicago gewann sie den Preis für „die beste mechanische Konstruktion, Haltbarkeit und Zweckentsprechung“.

Mary Anderson – Erfinderin des Scheibenwischers

1903 erfand die Amerikanerin Mary Anderson (1866-1953) die ersten, wirklich funktionierenden Scheibenwischer. Bereits seit 1913 gehören Scheibenwischer zur Standardausstattung bei Automobilen.

Melitta Bentz – Erfinderin des Filterpapiers

1908 kam die Dresdner Hausfrau Melitta Bentz (1873-1950) auf die Idee, den Kaffeesatz mit Hilfe eines Papierfilters aufzufangen.

Katharina (Käthe) Paulus – Erfinderin des zusammenlegbaren Fallschirms

1921 patentierte die Luftschifferin Käthe Paulus (1868-1935) den vor ihr entwickelten Paketfallschirm.

Marion Donovan – Erfinderin der Einwegwindel

1951 entwickelte Marion Donovan (1917-1998) einen Prototyp für eine Wegwerfwindel aus einem Plastik-Duschvorhang.

Bette Graham – Erfinderin der Korrekturflüssigkeit

1979 übermalte Bette Graham (1924-1980) ihre Tippfehler mit weißer Farbe, dem heutigen Tipp-Ex.

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