Feldenkrais

Erfinder der Lernmethode: Moshé Feldenkrais

Moshé Feldenkrais wurde 1904 in Russland geboren und emigrierte als Jugendlicher nach Palästina. 1928 studierte er in Paris Maschinenbau und Elektrotechnik und erwarb einen Doktortitel in angewandter Physik. Nebenbei unterrichtete er Judo und spielte leidenschaftlich gern Fußball. Eine alte Knieverletzung verschlimmerte sich jedoch derart, dass er kaum noch gehen, geschweige denn Sport treiben konnte. Er konsultierte mehrere Ärzte, allerdings ohne eine Linderung oder Heilung zu erfahren.

Feldenkrais begann, seine Körperbewegungen zu studieren und zu experimentieren. Auf diese Weise erreichte er nach und nach, wieder effizient und ohne Schmerzen gehen zu können. Nach diesem Erfolg probierte er seine Entdeckungen auch an Bekannten aus und entwickelte daraus eine Lernmethode. Dabei beschäftigte Feldenkrais sich auch mit vielen anderen Techniken, zum Beispiel mit der Alexander-Technik, die einen ähnlichen Ansatz hat.

Feldenkrais kennen lernen

Es gibt zwei Möglichkeiten, die Feldenkrais-Methode kennen zu lernen:

Bewegung optimieren und Überanstrengung vermeiden

In jedem Fall können übermäßige Anstrengung, Spannungen oder Schmerzen abgebaut werden. Verbessert wird nicht nur das Lernvermögen und damit das Selbstvertrauen, sondern auch die Leistungsfähigkeit, Vitalität, Ausdauer und das Wohlbefinden. Durch die Steigerung von Bewegungsökonomie und Bewegungsqualität ändert sich allmählich die ganze Lebenseinstellung. Auch die verbesserte Atmung ermöglicht einen aufrechten, dynamischen Gang. Aus einem „Ich muss“ wird ein „Ich kann“.

Feldenkrais als hilfreiche Methode für alle Menschen

Feldenkrais ist für alle Menschen gleichermaßen geeignet, für jedes Alter, jeden Arbeits- und Lebensbereich. Besonders hilfreich ist diese Methode für Leute, die eine bestimmte Tätigkeit über längere Zeit ausführen müssen. Jeder, der beispielsweise eine Geige spielt, wird Verspannungen im Schulter-Arm-Bereich kennen. Als Orchestermitglied kann man es sich allerdings nicht leisten, schlapp zu machen. Aber wenn man einen Weg gefunden hat, diese Spielbewegungen möglichst lange leicht zu gestalten, weil man seine Sensomotorik geschult hat, kann man diese Arbeit besser ausführen, ohne falsch zu spielen und ohne zu ermüden. Das gilt im Grunde für alle Tätigkeiten, ob im Beruf oder Haushalt, in der Freizeit oder im Sport.

Mit Bewegungen experimentieren

Jeder kennt das: Nach einem langen anstrengenden Tag genügt manchmal eine kleine Drehung in gebückter Haltung und schon ist man für Tage lädiert. Weiß man, wie man unangestrengt lange stehen, sich eleganter bücken und müheloser drehen kann, fällt der Alltag leichter. Die Energie, die man bei Körperhaltungen spart, kann dann für andere Aufgaben eingesetzt werden. Durch Experimentieren mit den Sinnen lassen sich lange unbenutzte Bewegungen wieder aufstöbern und das Verhalten kann reorganisiert werden. Diese Art des organischen Lernens orientiert sich an den Bewegungen von Kleinkindern. Körper, Geist und Seele bilden dabei eine Einheit.

Meistens werden Kurse an den Volkshochschulen angeboten, auch mancher Physiotherapeut hat eine solide Ausbildung (4 Jahre) in dieser Technik und gibt Einzel- und/oder Gruppenunterricht. Hilfreich ist das Verzeichnis von Feldenkrais-Lehrern im Internet.

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