Hugo Junker – Fließend Warmwasser und Flugzeuge aus Metall

Dank Hugo Junkers können wir heute ohne Größe Mühe unser heißes Bad nehmen und binnen weniger Stunden tausende Kilometer in Flugzeugen aus Metall zurücklegen.

Geboren 1859 studiert Junker bis 1883 Maschinenbau in Aachen.  Zusammen mit dem Technischen Direktor, Wilhelm von Oechelhäuser, der “Deutschen Continental Gesellschaft” in Dessau entwickelt er 1892 den ersten Zwei-Zylinder-Gegenkolben-Gasmotor.

Bei diesem Gegenkolbenmotor arbeiten zwei Kolben im selben Zylinder und teilen sich einen gemeinsamen Brennraum in der Mitte. Oechelhäuser und Junkers verwendeten als Brennstoff Gichtgas, das durch seinen hohen Stickstoff- und Kohlenstoffmonoxidgehalt einen geringen Heizwert besitzt. Zeitgleich entwickelte Junkers das Kalorimeter, das zur Bestimmung der abgegebenen oder aufgenommenen Wärmemenge bei physikalischen, chemischen  und biologischen Prozessen dient.

Dieses Messgerät ermöglichte ihm genau zu bestimmen, ob eine Leistungssteigerung des Motors an der Konstruktion oder lediglich an einem höheren Heizwert des Gases lag. Das Kalorimeter bestimmt den Heizwert des Gases,  indem ein Flüssigkeitsstrom an der Gasflamme vorüberzieht, dessen Geschwindigkeit und Temperatur genau gemessen werden kann.

Hugo Junkers und die Entwicklung des Durchlauferhitzers

Nach der Gründung seines Unternehmens „Hugo Junkers, Civil-Ingenieur „ entwickelte  er auf Grundlage dieses Prinzips 1894 den ersten Gasbadeofen, der von ihm bald darauf zum ersten Durchlauferhitzer weiterentwickelt wurde. Das Besondere an dieser Erfindung war, dass das Wasser erst erhitzt wird, wenn es benötigt wurde. Wurde der Druck verändert, öffnete sich ein Gasventil und das hindurch laufende Wasser wurde erhitzt.

Zu einer Zeit, in der warmes Wasser auf Holz- und Kohleöfen erhitzt werden musste, war die unbegrenzter Verfügbarkeit von warmen, fließenden Wasser eine wahre Goldgrube und heutzutage ist fließend Warmwasser unverzichtbar.  Zur wirtschaftlichen Nutzung seiner Erfindungen gründete Junker 1895 die Firma “Junkers & Co”.

Noch im selben Jahr lieferte Junkers warmes Wasser nach Bedarf und direkt aus der Leitung. 1897 übergab er die Betriebsleitung des Unternehmens an Hermann Schleissing und nahm den Ruf an die Technische Hochschule Aachen. Dort blieb er bis 1912 Professor für Thermodynamik. Er gründete die „Versuchanstalt Professor Junkers“, um neben seiner Lehrtätigkeit auch Forschung zu betreiben zu können.

Hugo Junkers und das erste Flugzeug aus Metall

1904 wendete er seinen Blick der Aerodynamik und dem Flugzeugbau zu.  1910 lässt er sich die Konstruktion von Metallflügeln patentieren, woraufhin 1915 die erste Konstruktion eines Ganzmetallflugzeuges – die Junkers 1- erfolgt. Sie war das erste selbsttragende und flugfähige Flugzeug, dessen Struktur aus Metall hergestellt ist und dessen Rumpf und Tragflächen mit Metall beplankt sind.

Möglich machte dies die Schalenbauweise, die dem Flugzeug trotz der Verwendung von schweren Werkstoffen ein geringeres Gewicht verleiht, als Konstruktionen aus Holz.  Durch die spezielle Krümmung nehmen die umhüllenden Außenhautbleche Belastungen auf.

Junkers Motor- und Flugzeugwerke und der Nationalsozialismus

1926 wird seine Fluggesellschaft Junkers Luftverkehr AG” auf staatliches Drängen hin mit der „Deutsche Aero Lloyd „zur „Deutschen Luft Hansa“ zusammengeschlossen. Mit dem Beginn des Nationalsozialismus wurden Junkers Flugzeug- und Motorenwerke Ziele des neuen Reichskommissars für Luftfahrt, Hermann Göring, um die Aufrüstungspolitik der Nationalsozialisten zu verfolgen.

Junkers musste bereits 1933 die Mehrheit an seinen Flugzeug- und Motorenbau an den Staat abgeben. Nach dem Erwerb durch den Staat 1935 wurden die „Junkers-Motorenbau GmbH“ und die „Junkers-Flugzeugwerke AG „ zur „Junkers-Flugzeug- und Motorenwerke“ (JFM)  zusammengefasst. Aus diesem Werk gingen mehrere berühmte Kampf- und Verkehrsflugzeugehervor, dessen Technologie bis heute Gültigkeit besitzen.

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