Wer hat Ketchup erfunden

ketchup

n den 1950er Jahren war Ketchup nur in Feinkostgeschäften erhältlich. Heute gibt es ihn in jedem Supermarkt. Seit Jahrzehnten wird die Menschheit von einer Frage gespalten: „Mit oder ohne Ketchup!“ Während die einen davon überzeugt sind, dass Hamburger, Hot Dogs oder Pommes ohne die rote Soße nach rein gar nichts schmecken, sehen die sogenannten Gourmets darin eine Gefahr für ihre Geschmachsnerven. Dabei wurde Ketchup ursprünglich als Delikatesse erfunden und war in den 1950er nur in Feinkostläden erhältlich. Und entgegen der weitläufigen Meinung liegen seine Wurzeln auch nicht in Amerika.

Wie der Ketchup erfunden wurde

Am weitesten verbreitet ist die Theorie, dass es aus dem asiatischen Raum stammt. Anfang des 18. Jahrhunderts sollen englische Seeleute eine pikante Soße nach Hause gebracht haben, die sie bei den Chinesen kennengelernt hatten. Sie hieß „Ketsiap“ und war eine Mischung aus süßsaurem Fisch, Muschelfleisch, Gewürzen und Öl. Später ersetzte man die asiatischen Gewürze durch einheimische, fügte eingelegte Pilze hinzu und nannte das ganze „Ketchup“.

Erst ab 1937 wurde in Deutschland Ketchup produziert

Ende des 18. Jahrhunderts kam dann der Koch Richard Brigg(s) auf die Idee, den Fisch durch pürierte Tomaten zu ersetzen. Aber die köstliche Würzmischung hatte auch einen Nachteil. Ihre Herstellung erforderte viel Aufwand. Dass es auch einfacher geht, bewies schließlich der Amerikaner Henry John Heinz. Im Jahr 1876 hatte er die Idee, den selbstgemachten Tomatenketchup seiner Mutter in Flaschen abzufüllen und an kleine Drugstores zu verkaufen. Etwa ab 1900 war die Firma dann Marktführer in den USA. 1905 stellte sie bereits fünf Millionen Flaschen her, und heute ist die Heinz-Company eine der ältesten Ketchup-Fabriken der Welt. Nur wenige Top-Manager kennen die genaue Zusammensetzung der roten Soße und dürfen deshalb auch niemals gemeinsam im selben Flugzeug sitzen.

In Deutschland war Ketchup anfangs nur als Importware in Spezialgeschäften erhältlich. Erst ab 1937 produzierte der damalige Manufakturbetrieb und heutige Lebensmittelhersteller Zeisner „Deutschlands ersten Ketchup“. Eine weite Verbreitung erfuhr die Tomatensoße erst nach 1945 durch die britischen und amerikanischen Besatzungsoldaten.

Wie bekommt man den Ketchup aus der Flasche, wenn er nicht will?

Für die industrielle Herstellung wird das Tomatenmark mit Gewürzen, Essig und Zucker in einem Kessel vermischt und erhitzt. Bei dieser Homogenisierung werden alle Zutaten gleichzeitig zerkleinert und bis zur gewünschten Konsistenz fein verteilt. Anschließend kann die Weiterverarbeitung sowohl kalt oder heiß erfolgen. Stückige Zutaten werden in einem Puffergefäß mit Rührwerk mit dem Ketchup vermischt und dann unter Vakuum kalt oder heiß abgefüllt. Kalt hergestellte Produkte konserviert man häufig mit Sorbin- und Benzoesäure. Nach der Erhitzung durchläuft das Produkt eine Vakuumentlüftungsanlage und wird heiß in Gläser oder nach der Kühlung auf etwa 70°C in Eimer abgefüllt.

Mit der Erfindung der Ketchup-Flasche stellte sich jedoch bald eine neue Frage: Wie kriegt man den Ketchup aus der Flasche, wenn er nicht will? Ganz einfach! Man steckt einen Strohhalm bis zum Boden hinein und zieht ihn wieder heraus. So kommt Luft in die Flasche und der Ketchup kann fließen.

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