Wer hat Defibrillator erfunden

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Herzinfarkt: Erste Hilfe mit Defibrillator. Im Notfall mit Elektroschockgerät Leben retten. Wer nicht den Mut aufbringt, einem Menschen bei Kreislaufstillstand zu helfen, riskiert dessen Tod. Inzwischen gibt es an vielen hochfrequentierten Orten Defibrillatoren-Stationen. Jeder Laie kann so ein Gerät bedienen, ohne Fehler zu machen.

Das Herzkammerflimmern ist zu weit über 50 % verantwortlich für den spontanen Herztod. In Deutschland sterben rund 130.000 Menschen jährlich daran. Ein flimmerndes Herz schafft das Pumpen nicht mehr, um den Blutkreislauf aufrecht zu erhalten. „Kommt es zu einem Versagen, versagen auch alle anderen Funktionen“, erklärt Detlef Bodenstaff, Chefarzt der Anästhesie an der Kreisklinik. Je länger das dauere, desto größer sei der irreparable Schaden des Gehirns oder es folge der unweigerliche Tod. Daher müsse das Herz so schnell wie möglich zurück in seinen Rhythmus gebracht werden. Dabei hilft der Elektroschock.

Wer erfand den Defibrillator

Nachdem das Prinzip schon in den 1930er Jahren in Experimenten an der Johns Hopkins University vom Elektroingenieur William B. Kouwenhoven in Zusammenarbeit mit Medizinern erkannt worden war und bei Operationen zuerst 1947 vom Chirurgen Claude Beck (Case Western Reserve University) eingesetzt wurde, setzte die Entwicklung eines Defibrillators für Anwendung bei geschlossenem Brustkorb 1950 an der Johns Hopkins University durch Kouwenhoven ein, wiederum in enger Zusammenarbeit mit Medizinern. Das Gerät wurde 1957 erfolgreich bei einer Operation eingesetzt und 1960 erstmals bei einem Patienten in der Aufnahme. 1965 erfand der britisch-irische Kardiologe Frank Pantridge den ersten tragbaren Defibrillator.

Grünes Herz in den U-Bahnhöfen

Zurzeit ist so eine Station am Wolfratshausener Rathaus im Aufbau, im Geretsrieder Hallenbad gibt es bereits einen Defibrillator und ebenso in sechs Geschäftsstellen der Sparkasse Bad Tölz-Wolfratshausen, verteilt im Landkreis. An 36 U-Bahnhöfen in München befinden sich diese Geräte. Alle Stationen sind mit einem grünen Herzsymbol mit Blitz zu erkennen.

Defibrillator kann jeder bedienen

Um vor Missbrauch zu schützen, sind sie in verschlossenen Kästen gesichert. Erst durch einen Notruf von dort, wird die Station von der angerufenen Notrufzentrale ferngesteuert entriegelt. Das Gerät wird aufgeklappt. Die Bedienung ist selbsterklärend. Der Ersthelfer muss die Elektroden auf den nackten Oberkörper so aufkleben, wie es auf ihnen grafisch einfach dargestellt ist. Sobald er das Gerät eingeschaltet hat, arbeitet es selbstständig. Das heißt, eine Sprachausgabe erklärt die Schritte, die das Gerät macht. Es analysiert über die Elektroden, ob der Patient überhaupt einen Elektroschock braucht. Wenn ja, fordert es den Helfer auf, den roten Auslöser zu drücken. Auch dann erklärt die Stimme wieder genau, was das Gerät gerade macht, wann der elektrische Schlag erfolgt und was der Helfer anschließend weiter zu tun hat. Damit wird sicher gestellt, dass auch Laien diese Behandlung durchführen können, ohne die Gefahr einer Fehlentscheidung.

Die Zeit entscheidet – die Erste Hilfe

Bei einem Notfall sei ein strukturiertes Vorgehen wichtig, erklärt Orthuber. Die Zeit bis der Notarzt kommt oder ein Defibrillator zur Verfügung steht muss richtig überbrückt werden. Zuerst müsse der Passant eine Diagnose stellen.

„A-B-C-Regel“

Zuerst den „Atemweg“ freimachen, durch die Überstreckung des Kopfes nach hinten, bei einer Rückenlage des Patienten. Danach die „Beatmung“ und die „Cirkulation“ des Blutkreislaufes sicherstellen. „Wer sich das Mund-zu-Mund/Nase-Beatmen nicht traut, erreicht schon viel mit der Herzdruckmassage“, erklärt der Notarzt. Dabei wird die Hand zweifingerbreit oberhalb der „Sternumspitze“ angelegt. Das ist dort, wo das Brustbein zwischen den Rippenflügeln beginnt. Der Druck der Massage muss so hoch sein, dass sich die Brust vier Zentimeter eindrückt, dabei sei es egal ob Rippen brechen, sagt Orthuber. Denn der Mensch spüre keinen Schmerz und würde ansonsten sterben. Dieser Druck, übernimmt das Pumpen des Herzens und versorgt somit das Gehirn mit Sauerstoff. Die Faustregel ist: 30 Mal hintereinander Herzdruckmassage durchführen dann zwei Mal beatmen. Dieses Intervall muss solange weitergehen, bis der Notarzt kommt oder ein Defibrillator am Ort eintrifft.

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