Wer erfand Drahtlose Telegraphie

Drahtlose Telegraphie

Guglielmo Marconi – Pionier der drahtlosen Telegrafie. Kaum ein Ort in Italien besitzt sie nicht, eine Via Marconi – aber wer ist eigentlich dieser Marconi und warum wurde er von seinen Landsleuten derart verehrt?

Am 25. April 1874 wurde der spätere Pionier der drahtlosen Telekommunikation, Guglielmo Marconi, in Bologna geboren. Schon im Jugendalter faszinierte ihn die Welt der Elektrizität im besonderen Maße – schon früh beschäftigte er sich etwa mit der Verbesserung der Leistungsfähigkeit von Batterien. Nach einem Studium der Schriften von Heinrich Hertz, fokussierte sich das Interesse Marconis auf das Thema der drahtlosen Telegrafie. So begann er mit 21 Jahren im Jahr 1895 mit den ersten Laborexperimenten, wenige Monate später folgten die ersten Freiluftexperimente in den Schweizer Alpen bei einer Entfernung von 1,5km.

Schon ein Jahr später baute Marconi ein “Gerät zur Aufspürung und Registrierung elektrischer Schwingungen” vom russischen Physiker Alexander Stepanowitsch Popow nach und ließ dieses im Juni 1896 noch vor ihm patentieren. Kaum Jahre später zog er mit seinem Büro auf die Kreideklippen der Isle of Wight und meldete sein System beim britischen Patentamt an, 1897 gründete er die Marconi’s Wireless Telegraph Company Ltd. mit Sitz in London.

Zur ersten drahtlosen Verbindung kam es am 27. März 1899 vom Leuchtturm South Foreland (in der Nähe von Dover) nach Wimereux. Es folgten die ersten Funkversuche über den atlantischen Ozean bis 1903 die erste öffentliche transatlantische Kommunikation gelang. So ermöglichte Marconi etwa Grußbotschaften zwischen dem US-Präsident Theodore Roosevelt und Eduard VII. aus dem Englischen Königshaus. Später wurde das System von der Kriegsmarine übernommen. Seit 1907 bestand dann im westirischen Ort Derrygimla ein erster drahtloser Telegrafendienst für die Öffentlichkeit, welcher 15 Jahre später im irischen Bürgerkrieg wieder zerstört wurde.

Der Pionier der drahtlosen Telegrafie erhielt für seine Leistungen gemeinsam mit Ferdinand Braun, einem deutschen Physiker, den Physiknobelpreis im Jahr 1909. Hiernach beschäftigte er sich mit der Anwendung von Kurz- und Mikrowellen.

Als Telegrafie wird eine Übermittlung von codierten Nachrichten über eine geographische Distanz bezeichnet, bei der keine Objekte zwischen Sende- und Empfangsort bewegt werden und deren Anfänge bis in die Antike zurückverfolgt werden können. Hierbei werden die Bestandteile eines zu übermittelnden Textes (wie Buchstaben, Ziffern und Satz- und ähnliche Zeichen) als einzelne Zeichen übertragen. Im Gegensatz zum Sprechfunk und der Telefonie wird bei der Telegrafie nicht gesprochen, sondern die Zeichen werden über einen Code übertragen. Eine übertragene Nachricht hieß telegrafische Depesche und ab 1852 auch Telegramm.

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