Wer erfand den Kaffee – wer hat Kaffee erfunden

Kaffee

Der Kaffee – Getränk, Genussmittel, Kult und Medizin. Kaffee ist nicht nur einfach ein Getränk. Weil er belebend wirkt und köstlich schmeckt, wird sein Genuss vielerorts zelebriert. Ganz nebenbei ist er gesund. Wer hat den kaffee Erfunden.

Verschiedene immergrüne Sträucher – Coffea spp. aus der Familie der Rubiaceae – liefern in Form ihrer Samenkörner den Grundstoff für Kaffee, ein braunes Aufgussgetränk, das aus der heutigen Welt nicht mehr wegzudenken ist. Sein Name kommt wahrscheinlich von dem arabischen Wort „Kahwe“ oder „Quahwa“, was „Stärke“ oder „Lebenskraft“ bedeutet, wenn ihn auch manche Linguisten aus dem Namen der äthiopischen Provinz „Kaffa“ herleiten, wo er angeblich entdeckt worden ist. Über den Ursprung seines Anbaus gibt es keine historischen Aufzeichnungen, doch es ist sicher, dass der Kaffee in den Hochlagen des tropischen Afrika heimisch ist. Die am häufigsten angebaute Sorte Arabica stammt aus Äthiopien, die Zweithäufigste mit dem Namen Robusta aus der Region um Uganda. Um die Entdeckung des Kaffees ranken sich zahlreiche Legenden. Eine davon besagt, dass der Prophet Mohammed einst, als er todkrank war, vom Erzengel Gabriel eine Schale mit einer dunklen Flüssigkeit – Kaffee – überreicht bekam. Nach deren Genuss wurde Mohammed wieder völlig gesund und errichtete mit der Kraft aus dieser himmlischen Stärkung ein großes islamisches Reich.

Der Kaffee – Kultivierung und Handel im Wandel der Zeit

Im Jahr 1575 nahmen arabische Züchter die systematische Kultivierung des Kaffeestrauchs in die Hand und übten viele Jahre lang ein Monopol auf den Kaffeehandel aus. Das Zentrum des Kaffeehandels war seinerzeit die Stadt Mocha – Mokka – das heutige al-Mukha im Jemen. Doch nachdem im Jahr 1616 Holländer die erste Kaffeepflanze nach Europa gebracht hatten, war der weltweite Siegeszug des Kaffees nicht mehr aufzuhalten. So ist er in Deutschland im Jahr 1850 endgültig zum Volksgetränk geworden. Heute werden auf einer Gesamtanbaufläche von 10 Millionen Hektar weltweit jährlich etwa 129 Millionen Sack à 60 Kilogramm produziert. Nahezu 99 Prozent Anteil machen dabei die Sorten Arabica und Robusta aus. Brasilien ist vor Vietnam und Kolumbien größter und wichtigster Produzent für den Weltmarkt. Kaffee wird heutzutage an den Warenbörsen gehandelt, kommt im Stellenwert als Handelsgut gleich hinter dem Öl und dient im Notfall sogar als Ersatzwährung.

Der Kaffee – Getränk und Genussmittel zugleich

Kaffeeduft – wem läuft das Wasser nicht im Mund zusammen, wenn er den Duft von frisch zubereitetem Kaffee in die Nase bekommt? Sein unverkennbares Aroma erhält der Kaffee erst durch die Röstung. Je nach Sorte kommen verschiedene Verfahren zur Anwendung: Entweder wird er sehr kurz bei hoher Temperatur geröstet oder, für bestimmte Aromakaffees, relativ lange bei moderater Hitze. Nicht zuletzt wegen seines köstlichen Aromas ist der Kaffee das mit Abstand beliebteste Getränk der Deutschen. 150 Liter davon wurden in Deutschland im Jahr 2010 pro Kopf getrunken. Dabei ist der Kaffeekonsum hierzulande allein von 2010 bis 2011 um 1,3 Milliarden Tassen gestiegen! Der wichtigste Grund für seine Beliebtheit ist jedoch sein Gehalt an Koffein.

Eine Tasse Filterkaffee enthält davon im Mittel etwa 100 Milligramm. Koffein hemmt die Wirkung des schlaffördernden Botenstoffes Adenosin und wirkt dadurch anregend und antidepressiv. Dabei ist Kaffee in den ersten Minuten nach dem Trinken sogar schlaffördernd. Nach 15-30 Minuten aber, sobald die Wirkung des Koffeins einsetzt, regt er an. Bestimmte Areale des Gehirns werden besser durchblutet und die Botenstoffe Dopamin und Adrenalin werden ausgeschüttet. Das fördert die Konzentration und auch die Kreativität. Ganze Generationen von Schriftstellern schwören auf diese Wirkung. Das harmonische Zusammenspiel seines intensiven Aromas mit seiner anregenden Wirkung ist das Erfolgsgeheimnis dieses auf den allerersten Blick recht unscheinbaren braunen Getränks.

Kaffeegenuss – vielerorts eine Lebensanschauung

Schon recht bald nach der Einführung des Kaffees hat sich in den verschiedenen Regionen Europas eine regelrechte Kaffeekultur entwickelt. 1645 entstand das erste Kaffeehaus in Venedig, 1652 zog London nach, 1673 Bremen und 1685 eröffnete das erste Kaffeehaus in Wien. Die Geschichte, dass der Kaffee durch den Sieg gegen die Türken vor Wien in die Stadt kam, ist eine Legende. Im Lauf der Zeit entwickelten sich in den diversen Ländern unterschiedliche Kaffeehausgepflogenheiten. Eine der bekanntesten davon ist die Wiener Kaffeehaustradition. In Wien entstanden wohl auch die meisten der mehr als 40 Varianten der Kaffeezubereitung, die in Österreich serviert werden. In Deutschland bekannt und begehrt sind auch die italienischen Kaffeespezialitäten – an vorderster Stelle der Espresso, der in Italien schlicht caffè genannt wird – die sich zunehmend größerer Beliebtheit erfreuen.

Kaffee als wohlschmeckende Medizin

Dem Kaffee werden zahlreiche gesundheitsfördernde Wirkungen zugeschrieben, die auch durch medizinische Studien bewiesen sind. So veröffentlichte das Grüne Kreuz im Jahr 2009 die folgende Verlautbarung:

„Der regelmäßige Genuß von 3, 4 oder mehr Tassen Kaffee übt auf zahlreiche Organe und Körperfunktionen einen positiven Einfluß aus. Bei manchen Erkrankungen scheint Kaffee sogar einen deutlich vorbeugenden oder schützenden Effekt zu haben. Grundsätzlich muss also in den meisten Fällen nicht auf den Kaffee verzichtet werden. Im Einzelfall sollte man aber noch einmal mit einem Arzt Rücksprache halten. Insbesondere gilt dies für Frauen in der Schwangerschaft.“

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