Wer erfand den Reifen – wer hat Reifen erfunden

Autoreifen

Die Erfindung des Autoreifens. Mehrere Erfinder leisteten ihren Beitrag zur Erfindung des Autoreifens. Die dunkle Färbung haben Gummireifen durch den Ruß, der sie robuster macht. Ohne diesen Stoff würden sich die Autoreifen schon nach weniger als 1000 Straßenkilometern abnutzen. Der US-amerikanische Chemiker Charles Goodyear entwickelte Mitte des 19. Jahrhunderts den stabilen Reifen, indem er den Prozess des Vulkanisierens anwandte. Dabei vermischte er Gummi mit Ruß und ließ das Gemisch in der Hitze reagieren. Dennoch ist es auch möglich, aus einer Verbindung von Kieselsäure und Silan bunte Reifen herzustellen. Dieser Füllstoff kann beliebig eingefärbt werden.

Da aber fast alle Kunden auf schwarze Reifen bestehen, kommt meist die genormte Ruß-Sorte N 339 zum Einsatz. Wegen ihrer Grobkörnigkeit wirkt sie stabilisierend. Feinere Ruße haben dagegen keine festigende Funktion und werden nur zum Färben benutzt. Auch Lacke, Textilien, Druckertinte und sogar schwarze Kondome werden mit Ruß geschwärzt.

Der Gummireifen der Brüder Dunlop ließ sich ganz leicht demontieren

Im Gegensatz zu vielen anderen Erfindungen wurden Autoreifen nicht von einem einzelnen Mann erfunden. Außer Charles Goodyear waren noch mehrere kluge Köpfe daran beteiligt, so zum Beispiel der Schotte Robert William Thompson. Zunächst experimentierte er mit aufblasbaren Tierdärmen. 1845 meldete er schließlich den ersten Gummireifen der Welt als Patent an. Allerdings war er seiner Zeit um gut 50 Jahre voraus, denn Fahrräder verbreiteten sich erst langsam und Autos waren noch gar nicht erfunden. Darüber hinaus mangelte es Thompson auch an geeignetem Gummi für seine Luft-Räder.

John Boyd Dunlop, ein schottischer Tierarzt, der in Irland lebte, entwickelte ebenfalls einen Luftreifen. Dieser bestand aus einem Schlauch mit einem Fußballventil. Am 23. Juli 1888 meldete Dunlop seine Erfindung zum Patent an. Nur drei Jahre später entwickleten die Brüder André und Edouard Michelin ebenfalls luftgefüllte Gummireifen für Fahrräder, die man jedoch ohne großen Aufwand demontieren konnte. In Zusammenarbeit mit dem Autohersteller Peugeot entstand im Jahr 1895 das erste Auto mit entsprechenden Pneus. Anders als Dunlop verfügte der Reifen der Brüder Michelin über einen separaten Luftschlauch.

Michelin entwickelte Reifen mit einem niedrigen Rollwiderstand

Um 1910 wurden die Reifen mit einem Metallkern im Wulst ausgestattet, um die Steifigkeit zu verbesser. Zur Erhöhung der Abriebfestigkeit fügte man der Gummimischung Kohlenstoff hinzu. Am 4. Juni 1946 erfand Michelin den Reifen mit Radialkarkasse, den er patentieren ließ und der seitdem von allen Herstellern übernommen wurde.

In den 1980er Jahren erfand Pirelli Reifen mit geringer Profiltiefe. Diese technologische Innovation ermöglichte eine reduzierte Flankenhöhe. Im Jahr 1992 kombinierte Michelin erstmals Kieselsäure mit einem synthetischen Elastomer. Dieses Gemisch ermöglichte die Herstellung von Reifen mit einem niedrigen Rollwiderstand und einer guten Haftung auf kalten Untergründen ohne Verlust der Verschleißbeständigkeit. Gleichzeitig trugen sie auch zu einem verringerten Fahrzeugkraftstoffverbrauch bei.

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