Wer erfand das Speiseeis?

Speiseeis

Eis als Leckerei gibt es schon seit etwa 3000 Jahren. Speiseeis ist eine Delikatesse und seine Zubereitung eine Kunst mit langer Tradition. Seine Vorläufer lassen sich bis in das dritte Jahrtausend vor Christus zurückverfolgen. Im Sommer benutzte man damals in China Schnee oder Natureis zum Kühlen von Getränken. Das Eis wurde tief unter der Erde in dunklen Kellerräumen gelagert. Um 400 vor Christus kühlte der griechische Arzt Hippokrates Getränke mit Eis, um so das Wohlbefinden seiner Patienten zu stärken. Er verordnete auch Eis als schmerzstillendes Mittel bei Schwellungen oder Entzündungen. Alexander der Große kannte ebenfalls die Vorzüge von Eis. Er ließ Erdlöcher ausheben und mit Holz verkleiden. Dort lagerte er Gipfelschnee und Gletschereis, um es bei Bedarf mit Honig, Milch oder Wein zu mixen. Mit diesen Getränken hielt er seine Offiziere bei Laune.

Künstliche Kälte kam zuerst bei der Lagerung von Wein zur Anwendung

Auch der römische Kaiser Nero aß gern Eis. Er ließ es aus den Bergen heranschaffen, um es dann mit zerdrücken Himbeeren, Orangen oder Zitronen zu verfeinern. Das Eis musste jedoch immer sofort gegessen werden, weil es keine Möglichkeit zur Konservierung gab. Erst im 16. Jahrhundert entdeckte man in Europa die kühlende Wirkung von Salpetersalz. Nun konnte zum ersten Mal künstliche Kälte hergestellt werden, zunächst bei der Lagerung von Wein.

Die Flüssigkeit kam in langhalsige Phiolen. Diese wurden, umgeben von stark salpeterhaltigem kaltem Wasser, schnell und gleichmäßig gedreht. Anschließend stellte man den Wein unter gleichmäßigem Rühren in einen großen Metall-Bottich mit Salpetersalz und Natureis. Durch das ständige Rühren blieben die gefrierenden Wasserkristalle in der Eismischung klein und das Eis cremig. Durch die Verflüssigung von Ammoniak wurde dieses Kühlverfahren sogar noch verbessert.

Die britische Premierministerin Margaret Thatcher erfand das Softeis

Um 1790 wurde in Amerika die erste Eismaschine entwickelt. Die erste Fabrik eröffnete 1851 in Baltimore (USA), und das erste Speiseeis wurde 1864 hergestellt. Der Durchbruch kam aber erst 1881, als die von Professor Carl von Linde entwickelte Kältemaschine in Betrieb genommen wurde. Sie funktionierte nach demselben Prinzip wie die heutigen Kühlschränke.

Eis am Stil gibt es seit 1909. Damals ließ der elf Jahre alte Amerikaner Frank Epperson versehentlich seine Brauselimo samt Rührstab über Nacht im Freien stehen. Da die Temperaturen bis unter den Gefrierpunkt sanken, hielt der Junge man nächsten Morgen das erste Eis am Stil in Händen. Das Softeis wurde übrigens von Margaret Thatcher erfunden. Bevor sie Permierministerin von Großbritannien (1979 – 1990) wurde, studierte sie in Oxford Chemie. Dort arbeitete sie an einem Forschungsprojekt über Nahrungsmittel und erfand dabei eine weiche Eiscreme, das Softeis. Sogar der Name soll ihr Einfall gewesen sein. Als Politikerin war sie dann allerdings gar nicht mehr so soft. Ihre Unbeugsamkeit in politischen Dingen brachte ihr den Spitznamen „Eiserne Lady“ ein. Für ein selbstgemachtes Eis benötigt man 150 ml Buttermilch, 250 g Créme fraiche, 1 Päckchen Bourbon-Vanillezucker, 8 Esslöffel Zitronensaft und 5 Esslöffel Agavendicksaft. Zuerst rührt man die Zutaten cremig und lässt sie anschließend im Eisfach gefrieren. Alle 20 Minuten sollte die Masse umgerührt werden. Und fertig ist der coole Genuss für heiße Tage.

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